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2008 keine Entspannung Banken weiter unter Druck

Die Krise an den Kreditmärkten wird den Banken weltweit nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) noch bis 2009 schwer zu schaffen machen. "Der erwartete wirtschaftliche Abschwung wird den Druck auf die Branche in diesem Jahr noch verstärken", erklärten die S&P-Analysten in einer am Freitag veröffentlichten Studie.

Vor allem in den USA erwarten die Experten einen anhaltenden Druck auf die Geschäftsergebnisse der Institute. Als Gründe nennt die Agentur weitere Milliardenabschreibungen auf strukturierte Papiere vor allem im Hypothekenbereich, eine höhere Risikovorsorge sowie sinkende Einnahmen im Handels- und Emissionsgeschäft. Zudem warnt S&P vor einer Erosion der Kreditqualität auch bei normalen Verbraucher-Darlehen.

"Der aktuelle Abschwung in der Finanzbranche ist beunruhigend", heißt es in der Studie. Denn das Umfeld, etwa historisch niedrige Ausfallraten bei Firmenkrediten, sei vergleichsweise günstig. Besorgnis erregend seien insbesondere systemische Risiken, die in der Krise zu Tage getreten seien. Als Beispiele nennt die Ratingagentur unter anderem die massive Verbreitung von Derivaten sowie die zunehmende Rolle von Hedgefonds.

90 Milliarden Dollar abgeschrieben

Trotz des anhaltenden Drucks auf die Ergebnisse rechnet S&P aber nicht mit Herabstufungen der Bonitätsbewertungen auf breiter Front. "Die meisten Banken sind stark genug aufgestellt, um einen solchen Stresstest zu bestehen." Investmentbanken seien wegen ihres Kapitalmarktbezugs stärker unter Druck, während Institute mit einer breiteren Aufstellung in Europa und den USA voraussichtlich besser durch das Jahr kommen dürften.

"Einige Geldhäuser könnten in der Krise sogar von Chancen profitieren und ihre Marktstellung ausbauen", erklärte die Agentur. Ein Beispiel sei die jüngste Übernahme des US-Immobilienfinanzierers Countrywide Financial durch die Bank of America. Weltweit haben die Banken im Zuge der Finanzkrise bereits rund 90 Milliarden Dollar auf strukturierte Papiere abgeschrieben, die massiv an Wert verloren haben. US-Notenbankchef Ben Bernanke hält Belastungen über weitere hunderte Milliarden Dollar für möglich.

Quelle: ntv.de

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