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Traktoren-Sternfahrt nach Berlin Bauernpräsident fordert Hilfe

Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner fordert ein eigenes Konjunkturpaket für die Landwirte. Mehr als 6000 Bauern wollen mit einer Traktoren-Sternfahrt zur Berliner Siegessäule auf ihre Lage aufmerksam machen.

Präsident des Deutschen Bauernverbands: Gerd Sonnleitner.

Präsident des Deutschen Bauernverbands: Gerd Sonnleitner.

(Foto: dpa)

Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner hat ein eigenes Konjunkturpaket für die Landwirte gefordert. Im "Deutschlandfunk" sagte er, angesichts der Wirtschaftskrise stünden die deutschen Bauern "unter enormem Druck".

Pro Monat habe die Branche 800 Mio. Euro an Einnahmen verloren, so Sonnleitner weiter. Die Milchpreise seien teilweise um die Hälfte gefallen. Alle Betriebe seien betroffen. Sonnleitner forderte von der EU eine Stabilisierung der europäischen Märkte. National sprach er sich für Steuersenkungen für die Landwirte aus.

Mehr als 6000 Bauern wollen am Montagmittag (13.00 Uhr) mit einer Traktoren-Sternfahrt zur Berliner Siegessäule auf ihre Lage aufmerksam machen.

"Milchwirtschaft muss sich anstrengen"

Mit einem Glas frischer Milch in der Hand steht Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am 08. Mai 2009 vor demonstrierenden Milchbauern auf der schleswig-holsteinischen Halbinsel Nordstrand.

Mit einem Glas frischer Milch in der Hand steht Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am 08. Mai 2009 vor demonstrierenden Milchbauern auf der schleswig-holsteinischen Halbinsel Nordstrand.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Angesichts der Krise der Milchbauern hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat die deutsche Milchwirtschaft zu mehr Engagement aufgefordert. Nicht nur die Bundesregierung könne die Bauern aus der Krise holen, sagte Aigner im Vorfeld des EU-Agrarrats am Montag in Brüssel.

"Die Milchwirtschaft muss sich ebenfalls anstrengen, damit die deutschen Produkte für den Export attraktiver werden und Milchersatz wieder durch Milch ersetzt wird", sagte Aigner der Zeitung "Die Welt". Außerdem müsse sie weitere Anstrengungen unternehmen, um dem erhöhten Wettbewerbsdruck etwas entgegenzusetzen.

Aigner forderte auch die Molkereien auf, die Verträge mit den Bauern so zu verändern, dass diejenigen Landwirte, die über ihre Quote hinauslieferten, nur noch stark abgesenkte Milchpreise bekämen. "So kann die notwendige Disziplin entstehen, um die Milchmenge zu senken", sagte die CSU-Politikerin der Zeitung.

Steuerbefreiter Agrar-Diesel?

Unterdessen bekräftigte der Deutsche Bauernverband seine Forderungen. "Wir wollen den Politikern klar machen, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise auch in der Landwirtschaft angekommen ist und wir Hilfe brauchen", sagte Verbandsvize Udo Folgart dem "Tagesspiegel". Konkret verlangt der Bauernverband unter anderem den Abbau von Benachteiligungen im europäischen Wettbewerb. "Wir zahlen über 40 Cent Dieselsteuer, ein französischer Bauer aber nur 0,6 Cent", sagte Folgart. Dies seien "hausgemachte Probleme, die unsere Politiker endlich lösen müssen".

Außerdem verlangte Folgart mehr Unterstützung beim Absatz der Produkte sowie eine Sicherung der Liquidität der Bauern durch zinslose Kredite und ein Vorziehen der EU-Agrarbeihilfen. "Wir brauchen das Geld jetzt und nicht erst im Dezember", sagte er.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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