Aurelius will kaufen Berentzen begehrt
21.07.2008, 18:32 UhrDer Finanzinvestor Aurelius will den Schnaps- und Likörhersteller Berentzen kaufen. "Wir sind in der Tat in Gesprächen mit Berentzen", sagte Aurelius-Chef Dirk Markus. "Wir würden uns freuen, wenn die Gesellschafter unser gutes Angebot annehmen würden." Details wollte er nicht nennen. "Aurelius steht im engeren Fokus", hieß es in Berentzen-Kreisen. Weitere Bieter gebe es nicht. Ein Sprecher lehnte in Haselünne eine Stellungnahme ab.
Vergangene Woche waren der Berentzen-Aufsichtsratschef und zwei weitere Mitglieder des Kontrollgremiums zurückgetreten. Hintergrund war, dass das Gremium einen Käufer abgelehnt hatte. Zuvor hatte es geheißen, der Verkauf des Spirituosenbrenners sei am Veto der Familien gescheitert. Angesichts des schleppenden Geschäfts hatten sie den Verkauf des vor allem für Apfelkorn bekannten Schnapsherstellers geprüft. Auch eine Fusion mit einem strategischen Partner wurde nach Firmenangaben erwogen.
Vorstandschef vor Rücktritt?
Unterdessen scheinen laut Presseberichten die Vorstandssessel äußerst wacklig zu sein. Laut "Financial Times Deutschland" will sich der Berentzen-Aufsichtsrat am Mittwoch treffen, um über die Besetzung des Vorstands zu sprechen. Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf das Umfeld einer der drei Aktionärsfamilien, Vorstandschef Axel Dahm wolle dort sein Amt zur Verfügung stellen. Dahm ist seit 2006 im Amt.
Aurelius ist spezialisiert auf Randbereiche von Konzernen, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Der Investor strebt üblicherweise eine Mehrheitsbeteiligung an. Aurelius hatte auch das Handyschalen-Geschäft von Balda übernehmen wollen. Der Kauf war aber daran gescheitert, dass der potenzielle Käufer eine höhere Mitgift wollte als Balda zu zahlen bereit war.
Quelle: ntv.de