Gewinneinbruch Breitseite für MüRück
07.11.2008, 08:55 UhrDie Finanzkrise hat die Münchener Rück im dritten Quartal hart getroffen. Der weltgrößte Rückversicherer gab wegen der Turbulenzen an den weltweiten Börsen seine Jahresprognose auf, sieht sich aber solide mit Kapital ausgestattet und will die Dividende für die Aktionäre nicht kürzen.
Im dritten Quartal blieb unter dem Strich ein Mini-Gewinn von zwölf Mio. Euro übrig, ein Jahr zuvor waren es noch 1,2 Mrd. Euro. Damit wurde die Münchener Rück noch stärker in Mitleidenschaft gezogen als befürchtet. Analysten hatten ihr im Durchschnitt 129 Mio. Euro Gewinn zugetraut.
Die Prognose, 2008 einen Überschuss von deutlich mehr als zwei Mrd. Euro einzufahren, sei vermutlich nicht mehr erreichbar, hieß es. Von Januar bis September summierte sich der Gewinn auf 1,4 Mrd. Euro. Finanzvorstand Jörg Schneider sagte, in der momentanen Phase sei keine belastbare Vorhersage mehr möglich.
Dividende wird gezahlt
Zu schaffen macht der Münchener Rück, einem der weltgrößten Anleger, vor allem die Börsenkrise. Das Kapitalanlageergebnis brach im dritten Quartal um zwei Drittel auf 674 Mio. Euro ein. Auf Aktien musste das Unternehmen rund 1,8 Mrd. Euro abschreiben. Allerdings sind viele Wertpapiere abgesichert, so dass die Derivate 1,2 Mrd. Euro im Wert zulegten. Die Aktienquote lag Ende September unter fünf Prozent aller Gelder. Ende 2007 waren es noch knapp elf Prozent. die Hurrikane "Ike" und "Gustav" drückten das Konzernergebnis um 300 Mio. auf 90 Mio. Euro vor Steuern.
Wie für das Vorjahr will die Münchener Rück auch für 2008 eine Dividende von 5,50 Euro je Aktie zahlen, um die Eigentümer bei der Stange zu halten. Auch der milliardenschwere Rückkauf eigener Aktien soll wie geplant fortgesetzt werden.
Quelle: ntv.de