"Längerfristiges Engagement" Bund bleibt der Coba treu
01.03.2009, 13:42 UhrDie teilverstaatlichte Commerzbank schließt weitere Kapitalhilfen durch die Bundesregierung nicht aus. Zwar habe das Institut momentan eine "angemessene Kapitalausstattung", sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). "Aber niemand weiß, was in dieser Krisenzeit auf die Banken zukommen kann."
Die Commerzbank muss neben der Integration der Dresdner Bank, die im vergangenen Jahr wegen Belastungen im Investmentbanking einen Rekordverlust von 6,3 Mrd. Euro verbuchte, Probleme im Staatsfinanzierungsgeschäft lösen. Zudem drohen der Commerzbank, die vom Staat mit 33 Mrd. Euro gestützt wird, in ihren einstigen Wachstumssparten Osteuropa und Mittelstand wegen der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten signifikante Einbußen. Daher hatte Finanzchef Eric Strutz Mitte Februar bei der Vorlage der Geschäftszahlen die Aktionäre auf ein nochmals "sehr schwieriges Jahr" eingestimmt.
Blessing stellt sich daher auf ein längerfristiges Engagement des Staats bei der zweitgrößten deutschen Bank ein. Wie lange der Staat involviert bleibe, entscheide die Regierung, sagte Blessing der FAS. "Aber sicher nicht nur zwei oder drei Jahre." Die Staatsbeteiligung könne sich für die Steuerzahler als Geschäft erweisen, hofft der Commerzbankchef. "Bei einem Kapitalmarktzins von um die drei Prozent verdient der Staat. Er nimmt Geld für drei Prozent und verleiht es für neun Prozent."
Blessing rechnet wegen der Integration der Dresdner Bank in diesem Jahr noch mit "erheblichen Umstellungskosten". Erst bis 2012 sollen die Erträge höher und die Kosten niedriger werden.
Quelle: ntv.de