Rekord in der Handelsbilanz China drosselt den Import
13.10.2008, 16:07 UhrTrotz weltweiter Konjunkturabkühlung und Finanzkrise hat China im September einen Rekord-Handelsbilanzüberschuss erwirtschaftet. Das am Montag veröffentlichte Plus von umgerechnet rund 21,5 Mrd. Euro ist zum Teil auf den unerwartet stark anziehenden Export zurückzuführen. Er legte zum Vormonat um 21,5 Prozent zu.
Zudem kam der Volksrepublik der zuletzt stark gefallene Ölpreis zugute, der die Energieeinfuhren verbilligte und damit den Zuwachs bei den Importzahlen insgesamt sehr stark begrenzte.
Die Einfuhren stiegen um 21,3 Prozent und damit nur halb so stark wie zu Zeiten des Ölpreishöhenflugs. China könnte Experten zufolge wegen des zweiten Rekord-Handelsbilanzüberschusses in Folge nun im Ausland wieder verstärkt unter Druck geraten, die Landeswährung Yuan weiter aufzuwerten.
Die in der ersten Jahreshälfte forcierte Aufwertung zum Dollar hat aber dazu geführt, dass vor allem auf Billigprodukte spezialisierte Exportfirmen unter Druck stehen: Ihre Produkte haben sich wegen des Währungseffekts im Dollar-Raum verteuert.
Zugleich sahen sich die Hersteller in China in diesem Jahr mit steigenden Lohn- und Energiekosten konfrontiert. Nach den offiziellen Daten der Zollbehörden ist die Zahl der chinesischen Firmen, die Spielzeug exportieren, binnen Jahresfrist um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
Auch die Textilbranche drosselte das Exportwachstum drastisch: In den ersten neun Monaten des Jahres wurde nur noch 1,8 Prozent mehr Kleidung und Zubehör ausgeführt. Im Vorjahreszeitraum hatte der Export noch um 23 Prozent angezogen.
Quelle: ntv.de