Handelsüberschuss fällt China lässt nach
10.04.2007, 10:43 UhrChinas Handelsbilanzüberschuss hat sich im März im Zuge einer nachlassenden Exportdynamik auf nahezu ein Viertel des Vormonatswerts reduziert. Wie die Regierung des Landes am Dienstag mitteilte, fiel der Überschuss im Berichtsmonat auf 6,87 Mrd. US-Dollar, nachdem im Februar noch ein positiver Saldo von 23,76 Mrd. US-Dollar verzeichnet worden war. Volkswirte hatten im Mittel einen Überschuss von 20,3 Mrd. US-Dollar erwartet.
Grund des unerwartet verringerten Überschusses im März war die nachlassende Dynamik des Exportwachstums Chinas. Die Exporte beliefen sich im März auf 83,43 Mrd. US-Dollar, ein Anstieg um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie die Zollbehörde des Landes berichtete. Ökonomen hatten einen Anstieg um 26,3 Prozent erwartet, nachdem die Ausfuhren im Februar noch um 51,7 Prozent zugelegt hatten. Die Importe kletterten im März um 14,5 Prozent auf 76,56 Mrd. US-Dollar. Im Februar war hier ein Anstieg um 13,1 Prozent berichtet worden.
Der niedrigere Defizit ist nach Einschätzung von Volkswirten auf Einmaleffekte zurückzuführen und daher wohl nicht nachhaltig. In den ersten beiden Monaten des Jahres hätten die Unternehmen "in Erwartung von Gesetzesänderungen in China und den USA" ihre Exporte angetrieben, sagte Wang Qing von Bank of America. Der Ökonom verwies auf die Erwartung, dass der Steuernachlass für Ausfuhren aus China reduziert werde, sowie auf möglicherweise protektionistische Schritte in den USA gegenüber Importen aus China.
Von Januar bis März betrug der Handelsbilanzüberschuss insgesamt 46,4 Mrd. US-Dollar und lag damit etwa doppelt so hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als ein Aktivsaldo von 23,14 Mrd. US-Dollar verbucht wurde. Die Ausfuhren stiegen im ersten Jahresviertel um 27,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Einfuhren 18,2 Prozent.
Wang zufolge ist der Überschuss in den ersten drei Monaten des Jahres - im Schnitt rund 15 Mrd. US-Dollar je Monat - nach wie vor gewaltig, "insbesondere, wenn man bedenkt, dass im ersten Quartal normalerweise einen niedriger Überschuss oder sogar ein Defizit verzeichnet wird". Daher sei weiterhin mit konjunkturbremsenden Maßnahmen, einschließlich einer Reform des Wechselkursregimes, zu rechnen.
Quelle: ntv.de