Bis zu 12.000 Stellen weg Chrysler spart rigoros
01.11.2007, 15:50 UhrDer US-Autobauer Chrysler plant den Abbau von bis zu 12.000 Stellen. Die frühere Daimler-Tochter will auf diesem Wege die Kosten senken und die Produktion der sinkenden Nachfrage anpassen. Dazu gehört, dass der Bau schlecht verkäuflicher Fahrzeuge gestoppt wird. Insgesamt vier Modelle fallen dem Sparzwang zum Opfer.
Betroffen von dem neuen Stellenabbau sind bis zu 10.000 Arbeiter und 2.100 Angestellte. Der neue Kürzungsplan sehe außerdem vor, dass in fünf amerikanischen Werken Schichten zusammengestrichen werden, teilte die im Sommer von der Investmentfirma Cerberus übernommene frühere Daimler-Tochter mit. Vier Modelle verschwinden bis 2008 von der Produktpalette: das Chrysler PT Cruiser Cabriolet, der Dodge Magnum Kombi, das Crossover-Fahrzeug Chrysler Pacifica und der Sportwagen Chrysler Crossfire. Dafür sollen ein neuer Crossover von Dodge und zwei spritsparende Hybrid-Modelle ins Programm genommen werden. Die Kürzungen ermöglichten Chrysler die Konzentration seiner Ressourcen auf neue und profitablere Produkte, erklärte der stellvertretende Verwaltungsratschef Jim Press.
Bereits im Februar hatte Chrysler, damals noch eine Sparte von DaimlerChrysler, bekannt gegeben, dass 13.000 Stellen abgebaut werden sollen. Damit summiert sich die Zahl der Jobs bei Chrysler, die binnen acht Monaten dem Rotstift zum Opfer gefallen sind, auf 25.000. Daimler hatte im Mai nach neun Jahren einen Schlussstrich unter das Kapitel Chrysler gezogen und gut 80 Prozent an dem Unternehmen an den Finanzinvestor Cerberus verkauft. Chrysler hatte im ersten Quartal 2007 fast zwei Mrd. Dollar Verlust vor Zinsen und Steuern eingefahren.
Die Produktpalette von Chrysler hat traditionell einen Schwerpunkt auf Minivans, Pick-up-Trucks und Geländefahrzeugen (SUV). Doch wegen der gestiegenen Treibstoffpreise geben inzwischen auch immer mehr Amerikaner beim Neuwagenkauf sparsameren Modellen den Vorzug und lassen die Spritfresser beim Händler stehen. Das hat vor allem den drei großen US-Autobauern GM, Ford und Chrysler geschadet, während die japanischen Hersteller auf dem nordamerikanischen Markt große Erfolge feiern.
Quelle: ntv.de