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Stabiles Sorgenkind Citigroup verliert weniger

Die angeschlagene US-Großbank Citigroup hat im abgelaufenen Quartal weniger Verlust gemacht als erwartet. Das Minus belief sich auf 966 Mio. Dollar nach 5,2 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte das Institut in New York mit. Dies entsprach einem Verlust von 0,18 Dollar je Aktie, Analysten hatten in einer Umfrage ein Minus von 0,30 Dollar erwartet. Die zur Rettung teilverstaatlichte Citigroup ist damit schon die vierte US-Großbank in Folge, die mit überraschend guten Zahlen bei Anlegern Hoffnungen auf einen Branchenfrühling in der fast zweijährigen Finanzkrise weckt.

Die Einnahmen verdoppelten sich auf 24,8 Mrd. Dollar und übertrafen damit gleichfalls die Marktprognosen, die bei 21,7 Mrd. Dollar lagen. Ohne die Ausgabe von Vorzugsaktien erwirtschaftete das ehemalige Flaggschiff der Bankenbranche im laufenden Geschäft einen Gewinn von 1,6 Mrd. Dollar nach einem Verlust von 5,25 Mrd. Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres.


Die Citigroup verbuchte in den drei Monaten Netto-Abschreibungen und Verluste aus dem Geschäft mit institutionellen Anlegern im Umfang von 2,2 Mrd. Dollar. Weitere 7,3 Mrd. Dollar verlor das Haus im Kreditgeschäft. Es stellt nun 2,7 Mrd. Dollar für weitere Darlehensverluste zurück.

Die Kernkapitalquote liegt den Angaben zufolge inzwischen bei etwa 11,8 Prozent nach 7,7 Prozent im Vorjahr. Nach den überraschend positiven Ergebnissen bei anderen Häusern wurde auch die Citi-Bilanz in einer ersten Reaktion an den Börsen gut aufgenommen: Die Aktie baute nach der Vorlage der Zahlen ihre vorbörslichen Kursgewinne auf ein Plus von zeitweise rund zwölf Prozent aus.

Citigroup-Chef Vikram Pandit warnte wegen der Wirtschaftskrise aber vor weiteren Herausforderungen in den nächsten Quartalen. Der Verkauf umfangreicher Konzernteile werde weiter vorangetrieben. Über die Zukunft des seit Ende 2007 amtierenden Pandit war immer wieder spekuliert worden.


Gute Nachricht Nr. 4

Die Citigroup ist nach Wells Fargo, Goldman Sachs und JP Morgan bereits die vierte US-Großbank, die bei den aktuellen Quartalszahlen deutlich besser abschneidet als vom Markt erwartet. Anleger sehen dies als Signal für den möglichen Start einer allmählichen Erholung der Branche in der nun schon fast zwei Jahre dauernden Finanzkrise.

Im vergangenen Jahr hatte die inzwischen teilverstaatlichte Citigroup einen Rekordverlust von fast 28 Mrd. Dollar eingefahren. Die enormen Hilfen und Garantien des Staates bei bisher schon drei Rettungsaktionen summieren sich auf fast 350 Mrd. Dollar. Der einst weltgrößte Finanzkonzern spaltet sich zu seiner Rettung gerade auf und will umfangreiche Bereiche verkaufen. Damit beendet die Citigroup das jahrzehntelange Modell eines überall tätigen Allfinanz-Konzerns. Zugleich baut die Citigroup massiv Stellen ab. Seit Jahreswechsel gingen weitere rund 13.000 Jobs verloren. Insgesamt sind es nun noch knapp 310.000 Jobs und damit 65.000 weniger als zu Hochzeiten.

Quelle: ntv.de

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