Der Verluste schreibende Hamburger Solarkonzern Conergy erwartet nach einem schwachen Jahresstart einen Umsatzrückgang 2009. Wie das TecDax-Unternehmen nach Börsenschluss bekanntgab, brachen die Erlöse im ersten Quartal um 70 Prozent auf 65 Mio. Euro ein. "Dementsprechend geht der Vorstand nicht davon aus, dass das Umsatzniveau von 2008 in diesem Jahr gehalten werden kann", hieß es in der Pflichtmitteilung. Im vergangenen Jahr hatte Conergy den Umsatz noch um 40 Prozent gesteigert.

Belastet unter anderem durch hohe Kosten für die Sanierung schrieb das Unternehmen, das 2007 vor der Pleite stand, aber tiefrote Zahlen. Der Verlust fiel im vergangenen Jahr wegen zusätzlicher Abschreibungen sogar noch deutlich höher aus als Anfang März angegeben. So liegt der Fehlbetrag im fortgeführten Geschäft mit 254 (Vorjahr: minus 213) Mio. Euro um 55 Mio. Euro über dem vorläufig errechneten Wert.

Hintergrund ist ein Streit mit dem US-Konzern MEMC über einen Vertrag zur Waferlieferung. Conergy strebt eine Neuverhandlung des Vertrages an, hat sich mit dem Lieferanten noch nicht geeinigt.

"Der Vorstand hat daher in dem heute festgestellten Jahresabschluss bereits die geleistete Anzahlung aus Vorsichtsgründen abgewertet. Zusätzlich wurden die erwarteten Kosten eines Rechtsstreits als Aufwand berücksichtigt", erläuterte die Hamburger Firma. Sie will notfalls den Vertrag gerichtlich anfechten. Wegen der Verhandlungen mit MEMC hatte Conergy die Veröffentlichung des Jahresabschlusses verschoben.