Meldungen

"Wirtschaft auf Wachstumskurs" DIW bleibt optimistisch

Der Aufschwung dauert nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) noch mindestens bis 2009 an. "Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs", sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann. Allerdings werde die Erholung etwas an Kraft verlieren. 2007 wird das Bruttoinlandsprodukt nach Einschätzung des DIW um 2,4 Prozent zulegen, im nächsten Jahr um 2,1 Prozent und 2009 um 1,7 Prozent.

Der Ausblick des DIW bleibt damit zuversichtlich, allerdings haben die Forscher ihre Wachstumseinschätzung gesenkt. Bislang hatten sie damit gerechnet, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 2,6 Prozent zulegt und im nächsten Jahr um 2,5 Prozent. Das DIW gehört derzeit nicht zu den Wirtschaftsforschungsinstituten, die am Donnerstag ihr Gemeinschaftsgutachten für die Konjunktur vorlegen.

"Als zunehmendes Wachstumshemmnis erweist sich der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften", sagte Zimmermann. Das weltwirtschaftliche Umfeld bleibe aber günstig, und die aktuellen Probleme auf den Finanzmärkten dürften wohl kaum auf die Konjunktur durchschlagen. Den Grund für die positiven Aussichten sehen die Berliner Forscher vor allem in der anziehenden Binnennachfrage in Deutschland. "Während in diesem Jahr die Unternehmensinvestitionen besonders kräftig zulegen, wird in den Folgejahren die private Konsumnachfrage zur Schubkraft für die weitere Expansion", sagte DIW-Deutschlandexperte Stefan Kooths.

Bei den Arbeitslosenzahlen erwartet das DIW Berlin einen weiteren Rückgang - wenngleich weniger stark als bisher: Die Zahl der Arbeitslosen werde bis 2009 auf rund 3,3 Mio. zurückgehen, hieß es. Damit dürfte die Quote von 8,9 Prozent in diesem Jahr auf 7,7 Prozent im übernächsten Jahr sinken.

In der Finanzpolitik raten die Forscher der Regierung, den Konsolidierungskurs fortzusetzen. Das DIW bekräftigte, die öffentlichen Haushalte werden bereits 2007 mit rund sieben Mrd. Euro im Plus sein. Damit zeigen sich die Forscher optimistischer als Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD). "Wir empfehlen, die Überschüsse zur Schuldentilgung zu verwenden und verstärkt in Infrastruktur, Bildung und Forschung zu investieren", sagte Zimmermann. Die strukturellen Defizite im deutschen Bildungswesen würden zunehmend auch auf Wohlstand und Beschäftigung durchschlagen.

Das DIW fordert die Politik auf, rasch eine Bildungsreform anzugehen. Zudem sieht das DIW einen Lösungsansatz für den Facharbeitermangel in der Öffnung der Arbeitsmärkte.

Zimmermann sprach sich zudem gegen eine längere Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld (ALG) I aus, wie sie SPD-Chef Kurt Beck favorisiert. "Eine Verlängerung könnte zu wieder vermehrter Frühverrentung verleiten." Zudem bestehe die soziale Komponente der Versicherung darin, bei den Beiträgen nicht nach den individuellen Risikoprofilen zu differenzieren.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen