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Aufschwung setzt sich fort DIW gibt Entwarnung

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht für Deutschland derzeit keine spürbaren Auswirkungen der jüngsten Finanzkrise auf die Realwirtschaft.

Wie das DIW in seinem jüngsten "Konjunkturbarometer" in Berlin mitteilte, erwartet das Institut für das laufende dritte Quartal einen Zuwachs des saison- und kalenderbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Vormonat hatte das DIW für das dritte Quartal ebenfalls ein BIP-Plus von 0,4 Prozent vorhergesagt. "Damit bestätigt sich die Einschätzung, dass sich die wirtschaftliche Expansion in gemäßigtem Tempo fortsetzt", betonte das Institut.

"Derzeit ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Verspannungen auf den Interbankengeldmärkten spürbar auf die Realwirtschaft niederschlagen", erklärten die Berliner Wirtschaftsforscher. Insbesondere seien bislang keine Störungen der Kreditvergabe an den heimischen Nichtbankensektor erkennbar. Risiken bestünden allerdings für den Fall, dass die Krise in einigen Segmenten des Hypotheken- und Immobilienmarktes der USA die dortige private Konsumnachfrage schwäche und ein möglicher Abschwung der US-Wirtschaft den Rest der Welt in Mitleidenschaft ziehe, wovon dann auch die deutsche Exportwirtschaft betroffen wäre.

Der abermalige Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas, der bei leicht gestärkter Lagebeurteilung auf gedämpfte Geschäftserwartungen zurückzuführen sei, solle "derzeit nicht als Vorbote eines möglichen Abschwungs missgedeutet werden". Vielmehr signalisiere das hohe Niveau weiterhin eine robuste Verfassung der Gesamtwirtschaft. "

Ähnlich wie der Absturz der ZEW-Konjunkturerwartungen im August dürfte auch die Erwartungskomponente im jüngsten Ifo-Geschäftsklima mehr die derzeitigen Finanzmarktturbulenzen widerspiegeln als eine real unterlegte Eintrübung der zukünftigen Geschäftsmöglichkeiten", erklärte DIW-Experte Stefan Kooths.

Das produzierende Gewerbe hat sich laut DIW abermals als robuster Motor des gesamtwirtschaftlichen Wachstums erwiesen. Die Expansion bei den Dienstleistungssektoren sei stabil. Allerdings bleibe abzuwarten, inwiefern sich die derzeitigen Finanzmarktturbulenzen auf die Wertschöpfung im Bereich Finanzdienstleistungen niederschlagen werden.

Quelle: ntv.de

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