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Vorstand verzichtet ganz DZ Bank kürzt Boni

Der Vorstand der wegen der Finanzkrise hohe Verluste schreibenden DZ Bank verzichtet auf seinen kompletten Bonus für das vergangene Jahr. Die variablen Zahlungen für die knapp 4000 Beschäftigten sollen zudem deutlich gekürzt werden. "Unsere Boni sind in das ausschließliche Ermessen des Aufsichtsrats gestellt. Wir sind zu einem Verzicht bereit", hieß es in einem internen Schreiben des Vorstands an die Mitarbeiter des genossenschaftlichen Instituts.

Für die Mitarbeiter der DZ Bank AG, also ohne ihre Töchter, wurden zwei Faktoren für die Berechnung der Boni deutlich zurückgenommen, wie es in dem Brief weiter hieß, dessen Inhalte ein DZ-Bank-Sprecher bestätigte. Im Schnitt bedeute dies pro Mitarbeiter etwa ein Drittel Einbußen bei den variablen Gehaltsanteilen, heißt es aus dem Umfeld der Bank.

Die DZ Bank folgt damit anderen Geldhäusern, die wegen zunehmender Kritik aus der Politik und Verlusten aus der Finanzkrise ihre Boni für 2008 kürzen oder komplett aussetzen. Bei der HSH Nordbank und der WestLB stehen für 2008 Nullrunden ins Haus. Die Commerzbank hat harte Einschnitte bei den Bonuszahlungen angekündigt, nachdem sie über 33 Mrd. Euro Hilfen vom Staat bekommen hat.

Die Gewerkschaft Verdi kritisierte die Zahlung von Millionen Euro an Boni. "Für die Finanzkrise mitverantwortliche Vorstände und Manager dürfen nicht noch belohnt werden", erklärte Bundesvorstand Uwe Foullong. CDU und SPD wollen Bonus-Zahlungen an Bankmanager künftig gesetzlich begrenzen.

Entscheidung über Kapitalerhöhung steht an

Die DZ Bank verbuchte 2008 einschließlich aller ihrer Töchter einen Nettoverlust von gut einer Mrd. Euro und benötigt eine Kapitalerhöhung in dieser Höhe. Die Volks- und Raiffeisenbanken streben offenbar eine Lösung in ihrem eigenen Sektor für die DZ Bank an. "Es deutet alles darauf hin, dass es eine Lösung aus der Organisation heraus gibt und auf Hilfen des Staates verzichtet wird", sagte eine Person aus dem Umfeld der Bank.

Zur Stärkung des Kapitals der DZ Bank würden derzeit verschiedene Optionen sondiert. Neben einer Kapitalerhöhung sei auch die Auslagerung von Wertpapieren im Gespräch, um Eigenkapital in der Bilanz freizuschaufeln. Denkbar sei, dass solche Papiere dann mit einer Garantie der Volks- und Raiffeisenbanken hinterlegt würden. Der Chef der Mainzer Volksbank, die knapp ein Prozent an der DZ Bank hält, hat bereits erklärt, sein Haus werde eine Kapitalerhöhung voll mittragen. Am Mittwoch trifft sich der Aufsichtsrat der DZ Bank, um über die Maßnahmen zu entscheiden.

Quelle: ntv.de

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