Verpönte Firmenjets Dassault spürt die Krise
19.03.2009, 14:20 UhrDie weltweite Konjunkturkrise stutzt dem französischen Flugzeugbauer Dassault die Flügel. Wie der Hersteller des Kampfflugzeugs "Rafaele" und des "Falcon"-Jets mitteilte, gingen Nettogewinn und Umsatz 2008 zurück. Die Zahl der Bestellungen sank ebenso, auch weil wegen der Finanzkrise angeschlagenen Großbanken ihre Order an Firmenjets stornierten. Zudem belastete der Streit um die Flugzeuge der US-Autobauer das Ergebnis von Dassault.
Die Neubestellungen für die "Falcon"-Modelle seien wegen der wirtschaftlichen Turbulenzen im vergangenen Jahr auf 115 von 212 im Vorjahr zurückgegangen. In den letzten drei Monaten 2008 habe es mehr Abbestellungen als neue Aufträge gegeben, beklagte Vorstandschef Charles Edelstenne. Dazu zählten auch Stornierungen der beiden mit Staatshilfe geretteten Großbanken Royal Bank of Scotland und Citigroup, die auf Druck ihrer jeweiligen Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit den Rotstift ansetzten. RBS stornierte nach Dassault-Angaben einen vor fünf Jahren bestellten "Falcon"-Jet im Wert von etwa 45 Mio. US-Dollar, die Citigroup ihre Bestellung über drei Flugzeuge des gleichen Typs.
Negativ für die Geschäftsflieger-Sparte habe sich auch der Streit um die Firmenjets der großen drei US-Autobauer Ford, General Motors und Chrysler ausgewirkt, sagte Edelstenne weiter. Die Chefs der Detroiter Konzerne hatten Ende vergangenen Jahres für Furore gesorgt als sie zu einer Anhörung vor dem Kongress in Washington, bei der sie um Milliardenhilfen des Staates warben, mit Privatjets anreisten.
Der Nettogewinn von Dassault ging den Angaben zufolge vor diesem Hintergrund 2008 auf 373 Mio. Euro zurück, ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch 382 Mio. Euro verdient. Der Umsatz sank auf 3,75 Mrd. nach gut vier Mrd. Euro 2007.
Quelle: ntv.de