Schlimmer als erwartet Dexia weitet Verlust aus
30.01.2009, 17:24 UhrDie Finanzkrise hat dem belgisch-französischen Finanzkonzern Dexia nach eigenen Schätzungen 2008 einen Verlust von drei Milliarden Euro eingebrockt. Der weltweit größte Kommunalkreditfinanzierer kündigte am Freitag in Brüssel an, 900 der insgesamt rund 35.000 Arbeitsplätze zu streichen. Dividenden und Manager-Boni für das vergangene Jahr seien gestrichen, und die Managergehälter würden 2009 gekürzt. Die Aktie brach um fast acht Prozent ein, denn Analysten hatten einen Verlust von weniger als zwei Milliarden Euro vorhergesagt.
Allein im vierten Quartal erlitt Dexia einen Nettoverlust von 2,3 Mrd. Euro, wie die Bank weiter mitteilte. Mit einem Fehlbetrag von 1,7 Milliarden Euro war der inzwischen verkaufte US-Anleiheversicherer Financial Security Assurance der größte Verlustbringer.
Im November hatte die Bank angekündigt, die Kosten um 15 Prozent oder 600 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren senken zu wollen. Mit dem jetzt angekündigten Stellenabbau sollen in diesem Jahr 200 Mio. Euro eingespart werden.
Dexia will sich außerdem auf sein Kern-Kreditgeschäft mit Unternehmen, Privatkunden und Kommunen in Belgien, Luxemburg, der Türkei und der Slowakei beschränken.
Aus Osteuropa, Skandinavien, Großbritannien, den USA, Australien, Mexiko und Indien will sich die Finanzgruppe zurückziehen. In einem Kommentar von Analysten der Credit Suisse heißt es, das Geschäftsmodell von Dexia sei "erheblich beschädigt".
Quelle: ntv.de