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Gegenwind aus Brüssel EU prüft Alitalia-Kredit

Die EU-Kommission hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit eines 300 Mio. Euro schweren Rettungskredits für die marode italienische Fluggesellschaft Alitalia. Die Kommission halte es für möglich, dass es sich um eine verbotene staatliche Beihilfe handele, sagte ein Sprecher der Behörde. "Wir sind unsicher, worum es sich wirklich handelt."

Die italienische Regierung hatte am Mittwoch die Gewährung eines Kredits mitgeteilt und versichert, es handele sich um ein normales marktübliches Darlehen. "Die Informationen, die wir derzeit haben, lassen viele Fragen offen", meinte der Sprecher. Die Kommission werde in den kommenden Tagen offiziell mehr Details über die Art der Finanzhilfe fordern. Eine verbotene staatliche Beihilfe könne beispielsweise auch vorliegen, falls ein Unternehmen einen Kredit bekomme, das auf dem freien Markt nicht mehr als kreditwürdig gilt.

Unterdessen berichteten Gewerkschaften, die von Insolvenz bedrohte Alitalia wolle bis zum Jahresende 37 Verkehrsflugzeuge außer Dienst stellen. Von fünf Frachtmaschinen abgesehen sei das genau die Zahl, die Air France-KLM in einem von den Gewerkschaften abgelehnten Übernahmeplan für Alitalia genannt habe, sagte der Chef der Pilotengewerkschaft Anpac, Fabio Berti. Er nannte dies beunruhigend, zumal der Alitalia-Verwaltungsrat im März den später gescheiterten Übernahmeplan von Air France-KLM gebilligt habe. Nachdem die französisch-niederländische Gruppe am Montag die Verhandlungen abgebrochen hatte, suchen Politik und Wirtschaft in Italien nach einem neuen Rettungsplan für die nationale Alitalia.

Quelle: ntv.de

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