Ermittlungen in Kasachstan Eni stoppt Ölfeld-Arbeiten
27.08.2007, 15:49 UhrKasachstan hat die Arbeit am Ölfeld Kaschagan im Kaspischen Meer unter Verweis auf ökologische Probleme gestoppt. Zudem nahm das Finanzministerium am Montag Ermittlungen gegen den an der Erschließung beteiligten Eni-Konzern auf. Das italienische Unternehmen habe gegen Zollgesetze verstoßen, hieß es. Auch seien Feuerschutz-Richtlinien nicht eingehalten worden.
Die Arbeiten an dem riesigen Ölfeld würden für mindestens drei Monate unterbrochen, sagte Umweltminister Nurlan Iskakow. "Die entsprechende Erlaubnis für dieses Jahr ist ausgelaufen." Iskakow definierte die Umweltprobleme nicht näher. Ein Mitarbeiter des Ministeriums sagte, die Behörde untersuche Robbensterben und einen Rückgang von Fischpopulationen.
Die Regierung hat mehrmals damit gedroht, dem Konsortium um Eni die Erlaubnis für die Arbeit an Kaschagan zu entziehen. Sie war erbost über Verzögerungen bei dem Projekt. Der Energiekonzern erklärte vergangene Woche, er habe 60 Tage Zeit erhalten, um auf dem Verhandlungsweg eine Lösung zu finden.
Nun allerdings erklärte das Finanzministerium parallel zu der Ankündigung des Umweltministers, Eni habe Zölle nicht bezahlt. Dem kasachischen Haushalt sei dadurch ein Gesamtschaden von 2,5 Millionen Dollar entstanden. Im Zusammenhang mit den Feuerschutz-Vorwürfen kündigte das Katastrophenschutzministerium an, es werde den Bau einer Öl- und Gas-Verarbeitungsfabrik an dem Ölfeld unterbrechen lassen.
Quelle: ntv.de