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Strauß-Prozess Ex-Thyssen-Manager abgetaucht

Im Steuer-Strafprozess gegen Max Strauß hat die Staatsanwaltschaft beantragt, den Ex-Thyssen-Manager Jürgen Maßmann zwangsweise als Zeugen vorzuführen. Er war am Montag zum zweiten Mal nicht vor dem Landgericht Augsburg erschienen. Über die Vorführung muss das Gericht noch entscheiden. Mitte April hatte Maßmann aus der Schweiz ein ärztliches Attest vorgelegt, dass er wegen Herzerkrankung nicht kommen könne. Diesmal fehlte er unentschuldigt.

Eine Aufenthaltsermittlung der hessischen Polizei hatte ergeben, dass Maßmann zwar in Hessen gemeldet ist, sich aber vermutlich in Syrien aufhält. Ein entsprechender Post-Nachsendeantrag nach Damaskus liege beim zuständigen Postamt vor. Nach Angaben von Maßmanns Frau soll sich ihr Mann seit Ostern aus der gemeinsamen Wohnung in Hessen verabschiedet haben.

Strauß ist wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Er soll für Flugzeug- und Panzergeschäfte Provisionen in Millionenhöhe von dem nach Kanada geflüchteten Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber nicht versteuert haben. Der Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß bestreitet dies. Er war deswegen zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil aufgehoben.

In einer Erklärung wies die Staatsanwaltschaft am Montag darauf hin, dass aus einem übersetzten Schreiben zwischen Strauß und einem saudi-arabischen Geschäftsmann zweifelsfrei hervorgehe, dass Strauß geschäftliche Vereinbarungen mit erfolgsabhängigen Provisionen "dauerhaft und detailliert" eingegangen sei. Die Anklage wertete dies als Beweis für eine gewerbsmäßige Tätigkeit des Angeklagten, die dieser in seiner Steuererklärung nicht angegeben habe.

Quelle: ntv.de

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