Der Bad Homburger Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) baut mit einer Übernahme in den USA sein Geschäft mit der Heimdialyse aus. FMC erwerbe für bis zu 190 Millionen Dollar die US-Firma Renal Solutions, teilte das Dax-Unternehmen am Donnerstag mit. Die Übernahme von Renal Solutions sei ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung unserer Technologieführerschaft auf diesem stark wachsenden Gebiet", erklärte Konzernchef Ben Lipps.

Mit den neuen Geschäften und Produkten des US-Unternehmens sei FMC nun in der Lage, eine tragbare künstliche Niere zu entwickeln. So besitze Renal Solutions beispielsweise eine Technologie, mit der es möglich ist, gewöhnliches Leitungswasser für die Nierenwäsche aufzubereiten.

Nach Einschätzung von FMC hat der Weltmarkt für Heimdialyse derzeit ein Volumen von etwa zwei Milliarden Dollar, was rund elf Prozent des gesamten Dialysemarktes ausmache. In den nächsten zehn Jahren könne sich dieser Markt aber auf vier Milliarden Dollar verdoppeln. FMC kommt nach eigenen Angaben zurzeit auf einen Marktanteil von 30 Prozent.

Die mittelfristigen Finanzziele für die Jahre 2007 bis 2010 von FMC blieben unverändert. Für dieses Jahr strebt der Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zur Behandlung von Nierenkranken einen Umsatzanstieg von mindestens zwölf Prozent auf mehr als 9,5 Milliarden Dollar an. Bis 2010 sollen die Erlöse auf mehr als 11,5 Milliarden Euro steigen, das Ergebnis soll jährlich um 10 bis 15 Prozent zulegen. FMC rechne wegen des Zukaufs aber mit einer Steigerung der jährlichen Forschungsausgaben ab 2008 um 10 Millionen Dollar. Renal Solutions habe Schulden in Höhe von zehn Millionen Dollar. Die Aktien von FMC lagen im frühen Handel 0,8 Prozent höher bei 38,35 Euro.