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"Es geht auch anders" Flowers kritisiert Bund

Der US-Investor J. C. Flowers ist überzeugt, die geplante Verstaatlichung der Hypo Real Estate (HRE) gerichtlich verhindern zu können. "Rechtsgutachten bestätigen unsere Ansicht, dass eine Enteignung gesetzwidrig ist. Wir rechnen uns gute Chancen auf dem Rechtsweg aus", sagte Flowers in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "In vielen Teilen der Welt greifen Staaten als Retter von Banken ein. Wurden hier überall die Aktionäre enteignet? Nein. Es geht auch anders", fügte Flowers hinzu.

Er wolle den deutschen Staat nicht um mehr Geld für die HRE-Aktien erpressen, erklärte Flowers. "Wir wollen keinen höheren Preis, wir wollen überhaupt keinen Steuercent, wir wollen Aktionär bleiben, uns als langfristig denkender Investor an der Sanierung beteiligen." Die Verluste mit seinen HRE-Anteilen seien so oder so schmerzhaft, sagte Flowers. "Egal, wie es kommt: Es geht nur noch darum, ob wir sehr viel Geld verlieren. Oder sehr, sehr viel Geld."

Keine Panik vor Torschluss

Der staatlichen Banken-Rettungsfonds SoFFin hat den Aktionären der HRE im Auftrag des Bundes ein Übernahmeangebot gemacht. Die Angebotsfrist endet am Montag, den 4. Mai 2009, 24.00 Uhr Frankfurter Zeit und 18.00 Uhr New Yorker Zeit.

Flowers hatte bereits zuvor angekündigt, seine Anteile nicht abgeben zu wollen. Er sei überzeugt, dass die HRE-Aktie mehr wert sei als die im Zuge der Übernahmeofferte vom Bund angebotenen 1,39 Euro je Anteilschein und dass die Bank nach ihrer Restrukturierung wieder ein erfolgreiches Unternehmen werden könne.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte sich gelassen über den Widerstand geäußert und betont, an der Komplettübernahme der HRE festzuhalten. Per Gesetz hat sich der Bund mehrere Möglichkeiten bis hin zur Enteignung gesichert, die privaten Investoren aus der Bank zu drängen.

Quelle: ntv.de

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