Delta Air Lines und Northwest Airlines stehen nach monatelangen Verhandlungen Branchenkreisen zufolge vor der Fusion zur größten Fluggesellschaft der Welt. Der Zusammenschluss der Nummer drei und der Nummer fünf der US-Luftfahrt solle innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden. Es gebe zwar noch wichtige Einzelfragen zu klären, die Vereinbarung solle aber notfalls auch ohne Zustimmung der gut 6000 Delta-Piloten abgeschlossen werden, hieß es weiter.

Delta und Northwest lehnten eine Stellungnahme ab. Im März waren die Fusionsverhandlungen ins Stocken geraten. Die Gewerkschaften aus beiden Unternehmen konnten sich nicht darauf einigen, wie die insgesamt 12.000 Piloten in einem zusammengeführten Unternehmen eingestuft werden sollen.

Mit rechnerisch zusammen weit mehr als 100 Millionen Passagieren, gut 1100 Flugzeugen und mehr als 30 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr wäre die Fluggesellschaft weltweit führend. Allein auf den Umsatz bezogen läge die französische Air France-KLM mit umgerechnet rund 37 Milliarden Dollar allerdings weiterhin an der Spitze.

In der US-Luftfahrtbranche werden Zusammenschlüsse seit Jahren erwartet. Die amerikanischen Airlines waren nach den Anschlägen in New York vom September 2001 in eine Krise geraten. Rund die Hälfte flog lange Zeit unter Gläubigerschutz, um nicht pleitezugehen. Delta hat sich inzwischen wieder erholt. Steigende Treibstoffkosten und Billigkonkurrenz im eigenen Land sowie der Wettbewerb mit europäischen und arabischen Konkurrenten auf den Interkontinentalstrecken haben den Fusionsdruck allerdings in den vergangenen Jahren weiter verschärft.