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Mehdorn sieht Einigung GDL sieht Streik

Bahnchef Hartmut Mehdorn hält trotz pessimistischer Einschätzungen der Lokführergewerkschaft GDL eine Tarifeinigung in der nächsten Woche für möglich. In "wesentlichen Punkten" sei bereits Einvernehmen erreicht worden, sagte Mehdorn. So sei man sich beim lange umstrittenen Thema eines eigenständigen Tarifvertrags und neuer Entgeltstrukturen für Lokführer einig. Das sieht man bei der GDL ganz anders, dort wird die Streikkeule schon mal in Sichtweite gelegt.

Mit der angebotenen Einkommenserhöhung von durchschnittlich elf Prozent bis 2009 sei der Konzern "bereits über die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen", sagte Mehdorn. Es gebe "also gute Gründe, auf eine baldige Einigung zu setzen". "Die Option Streik gibt es", sagte dagegen ein Gewerkschaftssprecher. Darüber werde die GDL am Sonntag entscheiden. Einen Zeitpunkt für den Beginn möglicher Streiks wollte der Sprecher nicht nennen.

Die GDL hatte das Angebot am Donnerstag als unzureichend bezeichnet und ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausgeschlossen. Weder beim Entgelt noch bei der Arbeitszeit habe es eine Annäherung gegeben, teilte die Gewerkschaft nach mehrstündigen Verhandlungen an einem geheim gehaltenen Ort mit. Die Gewerkschaft hatte bereits früher mit bundesweiten und unbefristeten Streiks gedroht, solle es zu keiner Einigung kommen.

Der Tarifkonflikt dauert bereits seit März letzten Jahres an. Die Bundesregierung hat sich bereits mehrfach in den verbissen geführten Arbeitskampf eingeschaltet, um einen Streik mit seinen Auswirkungen auf Millionen von Reisenden und Pendlern zu vermeiden. Bei einem langwierigen Arbeitskampf werden vor allem Auswirkungen auf die Wirtschaft durch ausbleibende Zulieferungen befürchtet. Zuletzt hatte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee vergangenes Wochenende in Gesprächen mit Schell und der Bahn-Führung auf eine Beilegung des Tarifstreits gedrungen. Auch kurz vor Weihnachten hatten Tiefensee einen Abbruch der Tarifverhandlungen abwenden können.

Quelle: ntv.de

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