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2400 Autohäuser weg GM strafft Händlernetz

Der ums Überleben kämpfende US-Autoriese General Motors will sich in mehreren Wellen von fast 2400 US-Händlern trennen und so sein Netz um 40 Prozent straffen. Ende 2010 soll es damit nur noch 3600 statt heute knapp 6000 Verkaufsniederlassungen geben, bekräftigte der Opel-Mutterkonzern in Detroit.

GM rechnet unterdessen immer mehr mit einer Insolvenz. Bisher ist keine Einigung mit den Gläubigern in Sicht. In der Insolvenz peilt der Konzern nach neuen Angaben ein ähnliches Verfahren wie der schon insolvente Wettbewerber Chrysler an. Unter Gläubigerschutz sollen die überlebensfähigen Teile an eine neue GM-Gesellschaft verkauft werden, die das Verfahren vor Gericht möglichst rasch wieder verlassen soll.

Mit der Gewerkschaft steht GM laut einem Zeitungsbericht vor einer Einigung über Milliarden-Einschnitte. Den Plänen nach sollen die Lohnkosten für GM-Schichtarbeiter in den USA um gut eine Mrd. Dollar pro Jahr gekürzt werden, so das "Wall Street Journal". Zudem sollen Verpflichtungen von 20 Mrd. Dollar gegenüber dem Gesundheitsfonds für Betriebsrentner halbiert werden.

Folgen für Opel

Ein Ultimatum von US-Präsident Barack Obama läuft Ende Mai ab. Ohne einen tragfähigen Rettungsplan muss GM dann in die Insolvenz. Nach dem bisherigen GM-Konzept will sich der Autobauer verstaatlichen lassen, die Regierung soll 51 Prozent bekommen. Die Gewerkschaft UAW soll für ihre Zugeständnisse 39 Prozent erhalten, die Gläubiger zehn Prozent für einen weitgehenden Verzicht auf 27 Mrd. Dollar an Schulden.

Eine Insolvenz von GM hätte massive Auswirkungen auf die Tochter Opel. Im Fall einer Insolvenz von GM soll Opel mit einem staatlich abgesicherten Treuhand-Modell vor einer Pleite gerettet werden. An einer solchen Lösung arbeitet die Bundesregierung mit dem US-Konzern und der US-Regierung.

Die Regierung in Washington hat GM eine Frist bis zum 1. Juni gesetzt, um seine Sanierung voranzutreiben und weitere Staatshilfen zu bekommen. Gelänge dies nicht, müsste GM wie Chrysler Insolvenz anmelden. Erst am Montag hatte GM-Chef Fritz Henderson gesagt, es sei immer wahrscheinlicher, dass GM diesen Weg gehen müsse.

Die Straffung des Händlernetzes soll Kosten sparen und die Partner profitabler machen. Das soll durch weniger Konkurrenz untereinander auch die Autopreise stabilisieren. Erst am Vortag hatte Chrysler angekündigt, schon in den nächsten Wochen jeden vierten seiner fast 3200 Verkaufspartner loswerden zu wollen. Mit den Kürzungen stehen der Branche zufolge Zehntausende Jobs auf dem Spiel.

35 Autos im Jahr verkauft

Eine der geplanten Kürzungswellen bei den GM-Händlern treffe 1100 schlecht laufende und sehr kleine Vertretungen, kündigte Nordamerika-Verkaufschef Mark LaNeve an. Die meisten Verträge liefen aber noch bis Oktober 2010. Bis zu 500 dieser Händler hätten zuletzt im Schnitt nur 35 Fahrzeuge pro Jahr verkauft. Allerdings gibt es in den USA Händler mit mehreren Marken und Autos verschiedener Hersteller.

Hinzu kommen auf der Streichliste 470 Händler für die zum Verkauf stehenden GM-Marken Hummer und Saturn sowie die schwedische Marke Saab in den Vereinigten Staaten. Der Rest solle über weitere Maßnahmen reduziert werden, hieß es ohne genaue Angaben.

Quelle: ntv.de, dpa / rts

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