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Warnung aus Russland Gazprom-Gas wird teurer

Der russische Erdgas-Monopolist Gazprom stimmt die Westeuropäer auf weiter steigende Preise für russisches Erdgas ein. Gazprom rechnet bis zum Jahresende mit einem Anstieg des Gaspreises in Europa auf 500 Dollar (316 Euro) je 1000 Kubikmeter, sagte der Chef des vom Kreml kontrollierten Energiekonzerns, Alexej Miller, am Rande eines Besuchs von Präsident Dmitri Medwedew in Aserbaidschan am Kaspischen Meer.

Noch Ende des Vorjahres hatte Russland sein Gas Expertenschätzungen zufolge für etwa 250 Dollar je 1000 Kubikmeter an die europäischen Energieversorger verkauft. Sollte der Ölpreis auf 250 Dollar je Barrel steigen, schießt der daran gekoppelte Gaspreis nach den Worten Millers auf 1000 Dollar je 1000 Kubikmeter.

Viele Experten hatten Millers bereits früher geäußerte Warnungen vor einem Ölpreis von 250 Dollar als zu apokalyptisch zurückgewiesen. Der Gaspreis ist über langfristige Verträge zwischen den beteiligten Unternehmen an den Preis für Öl gekoppelt.

Die russische Delegation kündigte in Baku an, aserbaidschanisches Gas zu Marktpreisen aufkaufen zu wollen. "Wir brauchen von Aserbaidschan und von anderen Ländern die größtmögliche Menge Gas", sagte Miller. Denn die Fördermenge in Russland werde auch im kommenden Jahr stagnieren.

Die Scheichs von morgen

Aserbaidschan gilt derzeit als wichtiges Lieferland für die von der Europäischen Union geplante Nabucco-Gaspipeline, mit deren Hilfe die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen verringert werden soll. Experten bezweifeln, dass Aserbaidschan über ausreichend förderbare Reserven verfügt, um alle Wünsche erfüllen zu können.

Nach Aserbaidschan will Präsident Medwedew in dieser Woche noch die ebenfalls energiereichen Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan und Turkmenistan in Zentralasien besuchen.

Quelle: ntv.de

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