Immobilienkrise belastet Home Depot geht in die Knie
26.02.2008, 13:02 UhrDie weltgrößte Baumarktkette Home Depot sieht nach einem massiven Gewinneinbruch durch die US-Immobilienkrise auch für die nächste Zukunft Schwarz. Die Talfahrt werde in diesem Jahr andauern, warnte Konzernchef Frank Blake. Im Geschäftsjahr 2007 fiel der Überschuss um fast ein Viertel auf 4,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz ging um mehr als zwei Prozent auf 77,3 Milliarden Dollar zurück.
Die Lage für die Branche sei äußerst schwierig, gestand Blake. Im Schlussquartal des erst zum 3. Februar beendeten Geschäftsjahres 2007 brach der Überschuss sogar um fast 28 Prozent auf 671 Millionen Dollar ein. Der Umsatz stieg nur durch eine zusätzliche Verkaufswoche im Quartal um 1,5 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar. Diese abgezogen fiel der Umsatz um fast fünf Prozent.
Für das laufende Jahr erwartet Home Depot einen weiteren Umsatzrückgang von bis zu fünf Prozent. Der operative Gewinn je Aktie werde nochmals um bis zu knapp ein Viertel sinken. Angesichts der Kreditkrise und des steilen Verfalls der Hauspreise können sich immer weniger US-Bürger Ausbauarbeiten leisten. Während des Immobilienbooms hatten viele Verbraucher ihre auf Pump gekauften Häuser aufwendig renoviert und dank ständig steigender Preise gewinnbringend weiterverkauft.
Auch der größte Home-Depot-Konkurrent Lowe's hatte erst am Vortag heftige Gewinneinbußen vermeldet und von düsteren Aussichten für die nächsten Quartale gesprochen. Home Depot ist nach Wal-Mart der zweitgrößte Einzelhändler in den USA. Wal-Mart meisterte die Krise bislang allerdings wegen des breiteren und auch internationaleren Geschäfts deutlich besser.
Home Depot betreibt derzeit mit rund 350.000 Beschäftigten mehr als 2230 Filialen, den Großteil davon in den USA und Kanada. Im laufenden Jahr sollen 55 neue Läden hinzukommen. Erst im vergangenen Sommer trennte sich Home Depot wegen mangelnden Erfolgs von seiner Großhandelssparte und konzentriert sich seither auf das Geschäft mit den Verbrauchern.
Quelle: ntv.de