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"Nach bestem Gewissen informiert" Hypo Real verteidigt sich

Der Chef der Immobilienbank Hypo Real Estate, Georg Funke, hat die Kommunikationspolitik seines Hauses gegen Kritik verteidigt. "Wir sind unverändert der Überzeugung, den Markt zu jedem Zeitpunkt im Einklang mit den Kapitalmarktregeln und nach bestem Wissen informiert zu haben", sagte Funke auf der
Bilanzpressekonferenz in München.

Die Bank hatte die Anleger Mitte Januar mit der Bekanntgabe von Abschreibungen über knapp 400 Millionen Euro geschockt. Zuvor hatte das Institut betont, nicht spürbar von der Finanzkrise betroffen zu sein. Die Aktie verlor nach dem Eingeständnis 35 Prozent an einem Tag und hat sich seither nicht mehr richtig erholt. "Wir halten den Kursrückgang der vergangenen Monate für fundamental nicht angemessen", sagte Funke. Der Vorstand nehme aber die Kritik der Anleger sehr ernst. "Wir werden alles tun, um Vertrauen in uns weiter zu rechtfertigen."

Der Bankchef betonte, dass das Institut bei Bekanntgabe der Neunmonatszahlen im November noch keine Kenntnis über relevante Wertberichtigungen gehabt habe. Die Bewertung der hochkomplexen strukturierten Papiere (CDOs) im Bankportfolio könne nicht auf Knopfdruck geschehen. Insgesamt seien 40 CDOs mit mehr als 6000 dahinter liegenden Wertpapieren und weiteren dahinter liegenden Sicherheiten zu bewerten gewesen. "Schneller waren nach unserer Überzeugung eine sichere Abschätzung des Abschreibungsbedarfs und damit die Unterrichtung der Öffentlichkeit nicht möglich", sagte Funke. Kleinaktionärsvertreter drohen der Bank wegen der Kommunikationspolitik mit Schadenersatzklagen.

Quelle: ntv.de

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