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Kräftiger Zug Imperial will Altadis kaufen

In der europäischen Zigarettenbranche bahnt sich möglicherweise eine milliardenschwere Übernahme an. Die spanisch-französische Altadis mit ihren Marken Gauloises und Fortuna erklärte am Donnerstag, die britische Imperial Tobacco habe eine rund elf Milliarden Euro schwere Übernahmeanfrage gestellt.

Imperial mit Marken wie West und Davidoff bestätigte die Annäherung und die Summe. Die Briten erklärten jedoch, die Gespräche seien noch in einem sehr frühen Stadium. Ob es tatsächlich ein Angebot geben werde, sei offen. Bei einem Abschluss würden die weltweit viert- und fünftgrößten Zigarettenkonzerne verschmelzen.

Im Gespräch sind Altadis zufolge 45 Euro in bar je Aktie. Damit würde das Unternehmen mit 11,5 Milliarden Euro bewertet. Die Anfrage werde geprüft und müsse vom Direktorium genehmigt werden, teilte Altadis in einer Erklärung an die Spanische Börse mit. Das Gremium werde sich dazu in den kommenden Tagen zusammensetzen.

Altadis-Aktien wurden am Donnerstag zunächst vom Handel ausgesetzt und schossen bei der Wiederaufnahme zeitweise um bis zu 20 Prozent in die Höhe - in der Erwartung, dass Imperial sein Gebot noch erhöhen muss. Imperial-Aktien notierten mehr als acht Prozent im Plus.

Über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Konzerne wird seit mehr als zwei Jahren spekuliert. Feindliche Übernahmen gelten jedoch in der hochregulierten Tabak-Branche als schwer umsetzbar. In den vergangenen Jahren wurde daher keine mehr versucht.

Am Dienstag hatte es in einem Medienbericht geheißen, Imperial könnte ein einvernehmliches Übernahmeangebot für Altadis vorlegen, um ein drohendes feindliches Gebot des Private-Equity-Unternehmens Kohlberg Kravis Roberts abzuwehren. Altadis hatte den Bericht jedoch als "unbegründet" zurückgewiesen.

Experten gehen davon aus, dass Imperial bei einem Zusammenschluss mit Altadis mindestens 270 Millionen Euro jährlich einsparen könnte. Der Konzern steht in der Branche in dem Ruf, seit seinem Börsengang 1996 Akquisitionen erfolgreich abzuschließen. Die bisher größte Imperial-Übernahme war die des deutschen Reemtsma-Konzerns im Jahr 2002.

Quelle: ntv.de

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