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Hoher Abschlag Kapitalerhöhung der BoA

Die Bank of America hat ihre angekündigte Kapitalerhöhung im Volumen von zehn Mrd. Dollar mit einem erheblichen Abschlag zum aktuellen Kurswert platziert. Insgesamt wurden 455 Mio. neue Aktien zu je 22 Dollar ausgegeben. Bei ausreichender Nachfrage können weitere 68,25 Mio. Aktien verkauft werden, so dass die Bank maximal 11,22 Mrd. Dollar erlösen wird.

Verglichen mit dem Schlusskurs vom Montag, als die Kapitalerhöhung noch nicht bekannt war, stellt der gefundene Platzierungspreis einen Abschlag von 32 Prozent dar. Der Preis lag auch noch 7,4 Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag, als die Bank-of-America-Aktie mit 23,77 Dollar aus dem Handel ging.

"Sie wurden ausgelacht"

Analystin Nancy Bush von NAB Research sagte, Bank of America habe die Aktien zum ursprünglich geplanten Preis nicht absetzen können. "Sie wollten den Preis auf 28 Dollar festsetzen, aber dafür wurden sie ausgelacht", sagte sie. Auch das trug zum 26-prozentigen Kursverfall am Dienstag bei.

Zuvor hatte die Großbank überraschend Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt, die erheblich schwächer ausfielen als erwartet. Zusätzlich hatte der Konzern die Kapitalerhöhung zur Stärkung der Bilanz und zur Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch angekündigt und die Anleger mit einer Halbierung der Dividende schockiert. Auch das ließ den Aktienkurs weiter fallen.

Temasek nicht im Boot

Beobachter rätselten, warum die Bank ihr Kapital nicht bereits bei Ankündigung der Übernahme von Merrill Lynch am 15. September aufgestockt hat. Möglicherweise seien die Turbulenzen nicht in diesem Ausmaß erwartet worden, vermuten sie. Mittlerweile haben bereits General Electric, Goldman Sachs und J.P. Morgan Chase am Markt Kapital platziert. Auch das könnte den schwachen Preis erklären.

Aus informierten Quellen hieß es unterdessen, dass sich singapurische Staatsfonds Temasek Holdings an der Kapitalerhöhung nicht beteiligt hat. Temasek hatte sich mit rund sechs Mrd. Dollar USD bei Merrill Lynch eingekauft und ist mit rund 14 Prozent größter Einzelaktionär der Investmentbank, die spätestens Anfang 2009 zur Bank of America gehören soll.

Quelle: ntv.de

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