Bespitzelung wird teuer Lidl zahlt Bußgeld
07.09.2008, 09:21 UhrDer Lebensmittelkonzern Lidl ist bereit, Bußgelder wegen der rechtswidrigen Überwachung seiner Mitarbeiter zu bezahlen. Lidl habe den zuständigen Behörden bereits signalisiert, dass das Unternehmen die festgesetzten Strafen mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Widerspruch akzeptieren werde, teilte der Konzern in Neckarsulm am Samstag mit. Zugleich erklärte Lidl, seine Mitarbeiter nicht flächendeckend und systematisch überwacht zu haben.
"Der Spiegel" berichtete, dass die Datenschutzbeauftragten mehrerer Bundesländer Bußgeldbescheide in Millionenhöhe an den Discounter Lidl schicken wollen. Es handle sich allein in Niedersachsen um 60 bis 70 Bußgeldverfahren über je 10.000 Euro, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover und bestätigte den Bericht. Danach werden auch die Datenschutzbeauftragten anderer Bundesländer noch im September Bußgelder von Lidl verlangen. Insgesamt geht es dem "Spiegel" zufolge um einen einstelligen Millionenbetrag.
Die Strafgelder in insgesamt einstelliger Millionenhöhe würden wegen rechtswidriger Überwachung von Mitarbeitern durch Detektive und weitere Verstöße gegen Datenschutzvorschriften erhoben, zitierte das Nachrichtenmagazin aus Kreisen ranghoher Datenschützer.
Betroffen seien Lidl- Vertriebsgesellschaften und Filialen in mindestens acht Bundesländern, vor allem in Niedersachsen und anderen norddeutschen Regionen. Ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover sagte, die Federführung bei den Bußgeldverfahren habe Baden-Württemberg, da Lidl dort seinen Konzernsitz habe.
Quelle: ntv.de