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S&P senkt den Daumen Londons Ausblick "negativ"

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat ihre Einstufung für den Ausblick von Großbritannien von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Im Vorfeld von Wahlen seien die hohen Staatsschulden und die politische Unsicherheit der Grund, schrieben die Analysten, die zugleich ihre langfristige Einstufung für Großbritannien mit "AAA" bestätigten. Auch am kurzfristigen Rating von "A-1+" änderten sie nichts.

Der damit drohende Verlust der Bonitäts-Bestnote für Großbritannien hat das Pfund Sterling zeitweise unter Druck gebracht. Die britische Währung verlor zum Dollar in der Spitze drei Cent auf 1,5514 Dollar. Die Absenkung des Ausblicks gilt als Vorstufe für eine schlechtere Note. Sollte Großbritannien im Rating der drei großen Agenturen künftig schlechter abschneiden, rollen erhebliche Mehrkosten bei der Kreditaufnahme auf das Land zu.

"Das kam wirklich völlig unerwartet, und es wirft einige Fragen auf", sagte Geoffrey Yu, Währungsstratege bei UBS in London. Einige Länder hielten Pfund als Währungsreserven, wenn auch in einem geringen Umfang. Diese Länder könnten ihre Bestände verkaufen, warnte Yu. Im Verlauf erholte sich das Pfund wieder und notierte am Nachmittag bei 1,5675 Dollar.

Viele Anleger fragten sich, welches Land als nächstes dran sein könnte, denn Großbritannien sei nur eines von vielen, das mit hohen Defiziten zu kämpfen habe, begründeten Händler die Kurserholung. "Wenn sie den Ausblick für Großbritannien wegen der Fiskalprobleme ändern, dann gibt es sicher noch andere Kandidaten, die das auch treffen könnte", erklärte Paul Mackel, Währungsstratege bei HSBC in London.

Am Devisenmarkt brach der Pfundkurs zum Dollar auf 1,5662 Dollar von einem Tageshoch von über 1,58 Dollar ein. Die Staatsanleihen erholten sich dagegen wieder, nachdem die Auktion von fünfjährigen Anleihen gut gelaufen war. Der Gilt-Future notierte mit 119,37 Punkten am Mittag aber immer noch 63 Ticks im Minus.

Quelle: ntv.de, dpa / rts

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