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E.ON-Endesa-Ringen Madrid trotzt Brüssel

Die spanische Regierung nimmt ihre Auflagen für die geplante Übernahme des heimischen Energiekonzerns Endesa durch den deutschen Konkurrenten E.ON nicht wie von der EU-Kommission gefordert zurück. "Wir denken, dass die Bedingungen auf der Grundlage der europäischen Wettbewerbsvorschriften korrekt sind", sagte ein Regierungssprecher am Freitag in Madrid.

Es gebe keinen gemeinsamen Energiemarkt, daher müsse jedes Land seine eigene Energieversorgung verteidigen. E.ON will den spanischen Branchenprimus für 37 Milliarden Euro übernehmen und damit in die Weltspitze der Strom- und Gasversorger aufrücken.

Die EU-Kommission hatte der Regierung in Madrid eine Frist bis Freitag gesetzt, um die meisten Auflagen der spanischen Regulierungsbehörde aufzuheben. Dabei geht es um den Erhalt der Marke Endesa für fünf Jahre, ein Veräußerungsverbot für ausländische Strombeteiligungen Endesas, die Nutzung spanischer Kohle für Endesa-Kraftwerke und Beschränkungen der Möglichkeiten von E.ON, strategische Entscheidungen zu treffen.

Auf die angestrebte Übernahme dürfte Spaniens Weigerung vom Freitag keine direkten Auswirkungen haben. Denn E.ON selbst hatte die jüngsten Auflagen akzeptiert, nachdem frühere Bedingungen von Spanien wieder aufgehoben worden waren. In erster Linie geht es also um einen Machtkampf zwischen der spanischen Regierung und der EU-Kommission.

Der Streit begann im Sommer, als die Regierung in Madrid 19 Bedingungen für eine Übernahme von Endesa festsetzte, obwohl die Kommission die Übernahmepläne zuvor ohne Auflagen genehmigt hatte.

Quelle: ntv.de

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