Entschuldigung fehlt Mehdorn unter Druck
01.02.2009, 21:09 UhrBahnchef Hartmut Mehdorn gerät nach einem Medienbericht wegen der Datenaffäre in seinem Konzern zunehmend in Bedrängnis. Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA forderten von Mehdorn eine Entschuldigung für die Überprüfung von 173.000 Mitarbeitern, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Sollte der Konzernchef nicht dazu bereit sein, werde im Aufsichtsrat mit seiner Abberufung gerechnet, berichtet das Blatt unter Berufung auf Kreise des Kontrollgremiums.
Sollten die Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat Mehdorn das Misstrauen aussprechen, sei die Partie für ihn gelaufen, erfuhr die Zeitung aus Kreisen des Aufsichtsrats. Die Lage sei "hochgefährlich" für den Bahnchef. Mehdorn beklagte dem Bericht zufolge in einem Brief an den Aufsichtsrat negative Medienberichterstattung in Folge des "angeblichen Datenschutzskandals". Dies sei angesichts der großen Anstrengungen der Bahn beim Kampf gegen die Korruption "sehr enttäuschend". Es sei dem Bahnvorstand bisher nicht gelungen, "in der Öffentlichkeit und den Medien Vertrauen und Verständnis für unsere Position zu finden", schreibt der Bahnchef demnach.
Müller schaltet sich ein
Der Aufsichtsratschef und ehemalige Bundeswirtschaftsminister Werner Müller will dem Bericht zufolge am Montag mit den Gewerkschaftschefs Alexander Kirchner (Transnet) und Klaus-Dieter Hommel (GDBA) über die von den Gewerkschaften geforderte Sondersitzung des Bahn-Aufsichtsrats reden. "Wenn die Spitzenvertreter der Belegschaft im Aufsichtsrat kurzfristig eine außerordentliche Sitzung wünschen, dann wird diese anberaumt", sagte ein Sprecher Müllers.
Quelle: ntv.de