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Weihnachtsgeschenk? Merckle kann hoffen

Der in Schwierigkeiten geratene Ulmer Unternehmer Adolf Merckle darf auf eine baldige Lösung der Finanzprobleme hoffen. Über die Brückenfinanzierungen für Merckles Vermögensverwaltung VEM und den darunter aufgehängten Pharmahändler Phoenix werde "intensiv verhandelt", verlautete aus Finanzkreisen. Für die VEM werde ein Abschluss noch vor Weihnachten angestrebt, hieß es. "Juristische Fallstricke" könnten die Unterschrift aber in letzter Minute verzögern. Die Banken wollten sich nicht den Vorwurf gefallen lassen müssen, ihr Geld leichtfertig herzugeben.

Auch bei Phoenix kommen die Verhandlungen nach Angaben aus den Kreisen voran. Entgegen einem anderslautenden Zeitungsbericht sei auch die Royal Bank of Scotland (RBS) an einer schnellen Lösung interessiert. Sie und die anderen Kreditinstitute störten sich aber daran, dass das Darlehen nach dem bisher vorliegenden Vertragsentwurf auch zur Bedienung eines bestehenden Kredites eingesetzt werden dürfe. "Merckles Banken wollen doch nicht Konkurrenten finanzieren", hieß es aus den Finanzkreisen. Das Geld solle dem Tagesgeschäft von Phoenix zugute kommen. Die RBS lehnte einen Kommentar ab unter Hinweis auf das Bankgeheimnis.

Merckle hatte nach den Angaben aus Kreisen 400 Mio. Euro aus der Tochter abgezogen, um Lücken bei der VEM zu stopfen. "Phoenix braucht aber weniger als diese 400 Mio. Euro, um das Geschäft aufrecht zu erhalten." Die Brückenfinanzierung solle das Unternehmen stützen, bis ein endgültiger Finanzplan aufgestellt sei.

Phoenix ist neben dem Baustoffhersteller HeidelbergCement und dem Generika-Hersteller ratiopharm eines der drei Hauptunternehmen der Merckle-Gruppe. Hintergrund der Krise des Konglomerats sind Kapitalerhöhungen vor allem bei HeidelbergCement, die teilweise mit Krediten finanziert wurden. Als Sicherheiten für diese Kredite wurden Aktien hinterlegt. Durch die Finanzkrise ist deren Wert abgestürzt. Außerdem hatte sich der Milliardär bei Wetten mit VW-Aktien verspekuliert und einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag verloren.

Quelle: ntv.de

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