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Jetzt wird geklotzt Metaller vor Warnstreikwelle

Nach Ablauf der Friedenspflicht in der Metall- und Elektrobranche will die IG Metall in Baden-Württemberg bereits in der Nacht zum Montag eine Warnstreikwelle starten. "Es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt", sagte der IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann am Freitag in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Die Arbeitgeber hätten mit ihrer unnachgiebigen Haltung die Warnstreiks provoziert.

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall wies diesen Vorwurf zurück. "Die IG Metall war nach Diskussion aller Themen in der vierten Verhandlungsrunde am Donnerstag nicht zu einem Abschluss bereit", sagte ein Arbeitgeber-Sprecher in Stuttgart. "Wir wollten einen Abschluss - vor den unnötigen Warnstreiks." In den knapp sechsstündigen Verhandlungen hatten IG Metall und Südwestmetall am Donnerstag keine Annäherung erzielt und sich auf Donnerstag vertagt.

Den Startschuss für die geplante Warnstreikwelle im Südwesten soll die Nachtschicht des DaimlerChrysler-Werk Rastatt bei Karlsruhe geben. Rund 300 Beschäftigten sollen Montagfrüh gegen 03.00 Uhr vor das Tor ziehen. Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft beschloss am Freitag, dass in der kommenden Woche in rund 400 Betrieben die Arbeit niedergelegt werde. Die Beschäftigten würden bis zu einer halben Schicht die Arbeiten ruhen lassen, teilte die IG Metall mit.

Nach dem Maifeiertag werden die Warnstreiks verstärkt. "Wir werden am 2. und 3. Mai in einer Massivität Warnstreiks haben wie nie in der Vergangenheit", sagte der Gewerkschafter. Am Mittwoch werde die Belegschaft des größten Pkw-Werks von DaimlerChrysler in Sindelfingen zwei Mal vor die Werkstore ausziehen. Auch bei den Autobauern Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen und Audi in Neckarsulm seien Kundgebungen für Mittwoch geplant. Am Donnerstag gebe es Warnstreiks unter anderem bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach und im DaimlerChrysler-Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim.

Zeitgleich sollen am 3. Mai die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern in Sindelfingen fortgesetzt werden. Der IG-Metall-Bezirkschef drohte, diese fünfte Verhandlungsrunde sei für die Arbeitgeber die letzte Chance ohne flächendeckende, unbefristete Streiks zu einer Lösung zu kommen. "Wir werden am 3. Mai nicht vom Verhandlungstisch weggehen. Die Gespräche können sich über mehrere Tage erstrecken", signalisierte Hofmann seine Verhandlungsbereitschaft. "Es wird keine sechste Verhandlungsrunde geben."

Die IG Metall fordert für die bundesweit 3,4 Mio. Beschäftigten in der bedeutenden Branche 6,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben bisher 2,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie einen Konjunkturbonus von einem halben Prozent geboten, der mit Ablauf des Tarifvertrages wieder entfallen soll.

Quelle: ntv.de

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