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Robuster Großhandel Metro bleibt standhaft

Deutschlands größter Handelskonzern Metro hat nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal seine Prognosen bekräftigt. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Absatz-, Beschaffungs- und Refinanzierungsmärkte seien derzeit schwer abzuschätzen, Metro wolle seinen profitablen Wachstumskurs aber fortsetzen, teilte das Unternehmen mit.

Metro rechne für 2008 weiter mit einem Umsatzplus über sechs Prozent. Das angepeilte Wachstum des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sonderfaktoren von sechs bis acht Prozent sei "weiterhin erreichbar", teilte der Konzern mit. Einige Analysten hatten bezweifelt, dass Metro angesichts des Abschwungs und der Zurückhaltung der Verbraucher die Prognose würde aufrechterhalten können. Die Aktie reagierte mit deutlichen Aufschlägen.

Der Handelsriese steigerte den Umsatz im dritten Quartal - wesentlich getrieben vom Auslandsgeschäft - um 6,7 Prozent auf 16,3 Mrd. Euro. Auch in Deutschland stiegen die Erlöse um 2,4 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro. Das Ebit verbesserte sich um 6,3 Prozent auf 361 Mio. Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 126 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr wegen Abschreibungen aufgrund der Steuerreform noch ein Verlust von 48 Mio. Euro in den Büchern stand. Damit traf Metro die Analystenprognose. "Die Metro Group zeigt Stärke in einem schwierigen Umfeld", resümierte Vorstandschef Eckhard Cordes.

Schwachstelle Elektro-Markt

Doch offenbart die Quartalsbilanz Schwächen. Sowohl der Umsatz insgesamt als auch im Auslandsgeschäft legten nicht mehr so stark zu wie in der ersten Jahreshälfte. Vor allem in Spanien und Italien habe sich die Nachfrage im dritten Quartal weiter abgeschwächt, erläuterte das Unternehmen. In Osteuropa - der für Metro wichtigsten Wachstumsregion - verlangsamte sich das Wachstum im dritten Quartal auf 18 Prozent.

Den Abschwung in Westeuropa bekamen die Elektronikhändler Media Markt und Saturn besonders zu spüren. Ihr Umsatz sank auf gleicher Fläche um 3,4 Prozent, in Deutschland um 1,3 Prozent. Dies Ebit ging um 6,2 Prozent auf 117 Mio. Euro zurück. Die Großverbrauchermärkte steigerten den Umsatz flächenbereinigt um 2,8 Prozent auf 8,2 Mrd. Euro, im Heimatmarkt stagnierte der Umsatz.

Real-Werbung zeigt Wirkung

Die Supermarktkette Real profitierte von einer groß angelegten Werbekampagne. Die Metro-Tochter brachte mehr Kunden in die Läden, die dort auch mehr Geld ließen. Der Umsatz stieg flächenbereinigt um 7,2 Prozent, der Verlust vor Steuern und Zinsen ging von 60 Mio. auf 32 Mio. Euro zurück. Galeria Kaufhof verbesserte das Ebit bei leicht rückläufigem Umsatz auf sieben von vier Millionen Euro.

Seine Warenhaustochter will der Handelsrise nicht kurzfristig verkaufen. Dies mache in der derzeitigen wirtschaftlichen Krise "keinen Sinn", sagte Cordes in einer Analystenkonferenz. "Wir stehen nicht unter Druck." Kaufhof entwickle sich gut. Cordes zählt die Tochter nicht mehr zum Kerngeschäft. Die Bank JP Morgan ist mit den Vorbereitungen des Verkaufs beauftragt.

Quelle: ntv.de

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