15.000 Stellen in Gefahr Metro greift zum Rotstift
20.01.2009, 11:42 UhrDer Handelsriese Metro wappnet sich mit einem Sparprogramm und einer strafferen Konzernstruktur gegen die Rezession. Geplant sind auch Stellenstreichungen, wie der Konzern mitteilte. Nach bisher unbestätigten Informationen will das Unternehmen im Rahmen der Sparbemühungen weltweit etwa 15.000 Arbeitsplätzen abbauen. Das verlautete am Dienstag in Düsseldorf aus Konzernkreisen. Von den 15.000 Stellenstreichungen seien etwa 4000 bereits durch verschiedene Maßnahmen bekannt.
Personalreduzierungen sollten so weit wie möglich über die natürliche Fluktuation erfolgen, hieß es. Zugleich machte der Vorstand deutlich, dass das Wachstum durch internationale Expansion wesentlich für den Konzern bleibe.
Metro-Chef Eckhard Cordes und seine Vorstandskollegen wollen mit dem neuen Programm bis 2012 das Ergebnis um 1,5 Mrd. Euro steigern. Davon soll etwa die Hälfte auf Kosteneinsparungen entfallen, der andere Teil durch eine Verbesserung der Abläufe erreicht werden. Die Konjunkturabkühlung und negative Währungseinflüsse haben bei Metro 2008 Bremsspuren hinterlassen.
Die Ländergesellschaften der Metro sollen künftig mehr Eigenverantwortung bekommen. Zudem seien künftig die Sparten Cash & Carry, Media Markt und Saturn, Real und Galeria Kaufhof für bislang konzernübergreifende Funktionen wie Einkauf und Logistik selbst verantwortlich, gab der Konzern bekannt. Die Bereiche Finanzen und Controlling sollen hingegen zentral vom Konzernsitz in Düsseldorf geführt werden. "Operative Einheiten, die die Renditeanforderungen nicht erreichen, werden konsequent restrukturiert oder abgegeben", kündigte das Management an.
Metro stößt Adler ab
Cordes hatte bereits deutlich gemacht, die Bekleidungskette Adler abstoßen zu wollen. Auch will sich Metro bis Anfang 2010 von 27 verlustreichen Märkten der Supermarktkette Real trennen, weitere könnten hinzukommen. Für das Großhandelsgeschäft Cash & Carry hatte Metro bereits den Abbau von einigen Hundert Stellen angekündigt. Einsparungen beim Personal sind Teil einer umfassenden Strategie, mit der die Großmärkte in Deutschland ihr Ergebnis steigern sollen. Die Elektroniktochter Media-Saturn gibt den Betrieb ihrer Rechenzentren an den Technologiekonzern IBM ab. Die Kaufhof-Warenhäuser zählt Cordes zudem nicht mehr zum Kerngeschäft.
Quelle: ntv.de