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Das freut den Finanzminister Milliarden von der Bundesbank

Die Bundesbank überweist Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in diesem Jahr einen Gewinn von rund 6,3 Mrd. Euro. Sie gehört damit zu den Gewinnern der Finanzkrise. Das Ergebnis stieg 2008 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Mrd. Euro, wie die Bundesbank mitteilte.

Trotz kräftiger Aufstockung der Rückstellungen ist der Gewinn deutlich höher als im Vorjahr. "Dies ist vor allem auf die gestiegenen Euro-Zinserträge zurückzuführen. Zusätzlich besteht im Gegensatz zum Vorjahr kein Abschreibungsbedarf auf Devisen oder Wertpapiere", sagte Bundesbank-Präsident Axel Weber bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.

Die höheren Zinseinnahmen resultieren aus dem massiven Anstieg der Refinanzierungsgeschäfte mit Banken, die wegen der Finanzkrise ungewöhnlich hohe Beträge bei der Bundesbank abriefen. Diese stellt den Banken genau wie alle anderen nationalen Zentralbanken in der Euro-Zone seit dem vergangenen Jahr unbegrenzt Liquidität zum Leitzins zur Verfügung, um den eingefrorenen Geldmarkt am Leben zuhalten. Die massiven Liquiditätsgaben hätten die Bilanzsumme auf 613 Mrd. Euro aufgebläht, ein Plus von knapp 130 Mrd. Euro.

Gewinn komplett in den Bundesetat

Negativ zu Buche schlugen in der Jahresbilanz unter anderem Rückstellungen im Zusammenhang mit den Insolvenzen von Lehman Brothers und vier weiteren Bankhäusern, die im Zuge der Finanzkrise kollabiert waren. Die Rückstellungen dafür bezifferte die Bundesbank auf insgesamt 1,7 Mrd. Euro. Welcher Anteil davon auf Lehman Brothers entfiel, wollte der für den Jahresabschluss zuständige Bundesbank-Vorstand Hans Georg Fabritius nicht beziffern. In den Medien war zuletzt über Milliardenverluste für die europäischen Notenbanken spekuliert worden. Fabritius betonte, dass bislang noch keine Verluste entstanden seien durch die Verwertung von Sicherheiten der Pleiteinstitute, die diese bei den Notenbanken zur Refinanzierung eingereicht hätten.

Der Bundesbank-Gewinn geht in diesem Jahr ausnahmsweise komplett in den Bundeshaushalt. Grund dafür ist, dass die Schulden der ehemaligen DDR, zu deren Tilgung in den vergangenen Jahren Teile des Bundesbank-Gewinns verwendet worden waren, so gut wie abbezahlt sind. Ab dem kommenden Jahr sinkt dann der Anteil, der in den Haushalt eingestellt werden kann Schritt für Schritt. Dafür wird ein wachsender Anteil der Bundesbank-Erträge dafür benutzt, die durch die Konjunkturpakete entstandenen Schulden zu tilgen.

Ihren bisher höchsten Gewinn erzielte die Bundesbank 1997 mit 12,4 Mrd. Euro. In den 1970er Jahren liefen allerdings mehrere Jahre lang auch Verluste auf. Die Erträge der Bundesbank hängen einerseits von der Wertentwicklung der Gold- und Devisenbestände ab. Außerdem schlagen Einnahmen aus den Refinanzierungsgeschäften mit den Geschäftsbanken zu Buche.

Quelle: ntv.de

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