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Will Drillisch übernehmen? Mobilcom glaubt nicht dran

Der Mobilfunkdienstleister Drillisch will offenbar ein Übernahmeangebot für seinen größeren Konkurrenten Mobilcom abgeben. "Wir möchten unter dem Dach der Mobilcom die Service-Provider-Landschaft in Deutschland zusammenführen", sagte Paschalis Choulidis gegenüber n-tv.

Der Mobilfunker Drillisch hatte erst am Montag bekannt gegeben, über neun Prozent an Mobilcom gekauft zu haben. Das Paket hatte am Montag einen Börsenwert von 106 Mio.Euro. Die Beteiligung an dem Unternehmen aus Büdelsdorf bei Hamburg sei größtenteils fremdfinanziert worden.

Der "Börsen-Zeitung" sagte Choulidis, mit dem Anteilskauf habe sein Unternehmen "den Stein ins Rollen gebracht" zur Konsolidierung der Branche. Eine Aufstockung bei Mobilcom sei nicht auszuschließen. Der Drillisch-Chef kündigte in der Zeitung an, in Gesprächen mit dem Mobilcom-Vorstand sondieren zu wollen, in welchen Bereichen beide Unternehmen zusammenarbeiten könnten.

"Wir rechnen nicht damit"

Bei Mobilcom zeigte man sich bislang wenig beeindruckt von einer möglichen Offerte. "Wir glauben nicht, dass Drillisch uns übernehmen wird", sagte ein Sprecher des Mobilfunkunternehmens. Der Mobilcom-Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) bekräftigte zudem erneut, seinen Anteil nicht verkaufen zu wollen.

Der Finanzinvestor hält direkt rund 18 Prozent an dem schleswig-holsteinischen Unternehmen, weitere zehn Prozent gehören einem mit ihm kooperierenden Hedge-Fonds. Ein TPG-Sprecher sagte, es habe keine Kontakte zwischen Drillisch und TPG gegeben. TPG setze weiterhin auf den geplanten Zusammenschluss zwischen mobilcom und der Internettochter Freenet, von der man sich eine große Wertsteigerung verspreche.

Mobilcom-Aktien schießen nach den Übernahmespekulationen um sieben Prozent in die Höhe, müssen einen Teil der Gewinne aber wieder abgeben. Börsianer glauben, dass eine Übernahme für Drillisch wenig Sinn macht.

Quelle: ntv.de

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