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Euro-Krisenländer Notfalls gemeinsame Hilfe

Bundesbank-Präsident Axel Weber hält in ganz extremen Notfällen Hilfen der Euro-Länder für in massive Zahlungsprobleme geratene Partnerländer für denkbar. "Wären bei einer extremen Zuspitzung der Lage gezielte Hilfen für einzelne Mitgliedsstaaten angesichts der außerordentlichen Notsituation unumgänglich, so müssten diese zwingend mit strikten Anforderungen und Auflagen verbunden sein", sagte Weber der Tageszeitung "Die Welt".

Grundsätzlich könne es nicht um eine Form von Gemeinschaftshaftung gehen, sondern, wenn überhaupt, um "allenfalls gezielte Hilfen in außergewöhnlichen Notsituationen". Einen Eurobond, für den alle Euroländer einstehen würden, als Hilfeinstrument lehnte Weber ab. "Ein Eurobond wäre genau der falsche Weg", machte er deutlich.

Der Bundesbank-Präsident warnte aber vor einer Dramatisierung der Finanzprobleme in einigen Ländern der Euro-Zone. Die Frage, ob derzeit Staatspleiten in dieser Staatengruppe drohten, beantwortete er mit "Nein". Auch wenn die Zinsen von Staatsanleihen und die Ratings einiger Euroländer derzeit auseinanderklafften, bedeute das nicht, dass eine Solvenzkrise drohe.

Staaten, die nun höhere Zinsen auf ihre Anleihen zahlen müssten, hätten offensichtlich eingeschränkte finanzielle Spielräume und teils in guten Zeiten nicht genügend dafür getan, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen. Bei der Bewältigung dieser Probleme seien die betreffenden Länder in erster Linie selbst gefordert. "Es muss klar sein, dass die einzelnen Nationalstaaten die Verantwortung für ihre Fiskalpolitik tragen", unterstrich der Bundesbank-Präsident.

In der Finanzkrise sind unter anderem Irland und Griechenland massiv unter Druck geraten. In den vergangenen Wochen wurde deswegen bereits über Staatsbankrotte und deren Folgen für die Gemeinschaftswährung diskutiert.

Quelle: ntv.de

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