David gegen Goliath Patentklage gegen Google
12.11.2007, 10:38 UhrEine US-Universität und ein Startup-Unternehmen haben eine Patentklage gegen Google im Zusammenhang mit der zentralen Suchtechnologie des Internet-Konzerns eingereicht. Wie am Wochenende bekannt wurde, sehen die Northeastern University und das Unternehmen Jarg eines Professors der Hochschule ihr Patent zur Suche in verteilten Datenbanken verletzt. Das US-Patent Nummer 5.694.593 wurde ihnen 1997 gewährt.
Google wurde erst ein Jahr später gegründet. Ein Google-Sprecher sagte, nach einer ersten Einschätzung seines Unternehmens sei die vor einem Bundesgericht in Texas eingebrachte Klage gegenstandslos.
Jarg-Präsident Michael Belanger sagte in einem Interview, seine Firme wisse schon seit Jahren von den Patent-Verletzungen, habe aber kein Geld für eine Klage gehabt. Nun habe man die weltweit operierende Kanzlei Vinson & Elkins gefunden, die die Verfahrenskosten übernehme und ein vom Erfolg abhängendes Honorar bekomme. In dem Prozess gehe es den Klägern lediglich um ein angemessenes Honorar für ihr geistiges Eigentum, sagte Belanger. Man habe nicht vor, Google aus dem Markt zu drängen.
Entscheidung über Doubleclick
Diese Woche könnte weiteres Ungemach über Google hereinbrechen. Spätestens am Dienstag wird die EU-Kommission entscheiden, ob sie die Übernahme des Online-Werbedienstleisters Doubleclick durch Google genehmigen, oder in eine vertiefte Prüfung einsteigen wird. Letzteres würde Google empfindlich treffen und dem Konkurrenten Microsoft helfen, massiv aufzuholen.
Die Branche buhlt um die besten Plätze im Geschäft mit Werbebannern oder Videoanzeigen. Firmen wie Doubleclick oder aQuantive - gerade von Microsoft für über sechs Mrd. Dollar übernommen - besorgen die "Auslieferung" solcher auf Servern gelagerten Anzeigen in die leeren Werbeflächen einer Webseite.
Eine vertiefte Prüfung der Übernahme könnte bis März 2008 laufen und Google wären im Markt für Banner- und Videowerbung die Hände gebunden. Die Google-Aktie verlor am Freitag nach Gewinnmitnahmen rund 4,3 Prozent.
Quelle: ntv.de