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Chinas Rohstoffhunger Peking kauft in Australien

China hat erfolgreich einen zweiten Anlauf zum Einstieg beim australischen Bergbaukonzern OZ Minerals genommen. Der staatliche Metallhändler Minmetals kaufe Anteile für 1,2 Mrd. US-Dollar, teilte der hochverschuldete Zink-Hersteller mit. Noch am Freitag hatte Australien die vollständige Übernahme des Konzerns durch die Chinesen für 1,8 Mrd. US-Dollar abgelehnt, weil die wichtigste OZ-Mine in nächster Nähe zu einem Waffentestgelände liegt. Das neue Angebot lässt dieses Bergwerk aus. Die Mine liegt in Südaustralien und wurde nach ihrer Entdeckung im November 2001 als wichtigste Rohstoffquelle auf dem Kontinent seit Jahrzehnten gefeiert.

Das rohstoffhungrige China erweitert derzeit seinen Zugriff auf ausländische Vorkommen. Zuletzt hat auch der geplante Großeinstieg des chinesischen Staatskonzerns Chinalco beim weltgrößten Bergbaukonzern Rio Tinto eine wichtige Hürde genommen. Die australische Kartellbehörde stimmte dem 19,5 Mrd. US-Dollar schweren Geschäft ungeachtet der Bedenken aus der Politik in der vergangenen Woche zu. Das letzte Wort hat aber die Regierung. Rio Tinto produziert Eisenerz, Kupfer und Aluminium. OZ Minerals besitzt neben der Zinkproduktion Kupfer-, Gold- und Nickelminen. Dem Konzern, der einen Schuldenberg von rund 900 Mio. US- Dollar angehäuft hat, droht die Insolvenz.

In Australien wird derzeit eine hitzige Debatte über die Versuche chinesischer Staatsunternehmen geführt, sich bei Bergbaukonzernen auf dem rohstoffreichen Kontinent einzukaufen. Vor allem der geplante Einstieg des Aluminiumherstellers Chinalco bei dem Minengiganten Rio Tinto hat Widerstand bei australischen Politikern hervorgerufen. Die Zeitung "The Age" berichtete, als Bedingung für die Beteiligung von Chinalco rechnet Rio Tinto damit, dass der Vorstand des australisch-britischen Konzerns umstrukturiert und ausschließlich in Australien angesiedelt werden soll.

Quelle: ntv.de

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