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Keine Zerschlagung Piech will MAN erhalten

MAN-Großaktionär Volkswagen strebt keine Zerschlagung des Münchener Nutzfahrzeugkonzerns an. Eine Aufspaltung von MAN könne er sich nicht vorstellen, sagte Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech. Er erwarte, dass MAN in seiner derzeitigen Form weiterbestehen werde.

Zuvor hatte Piech bereits eine Fusion von MAN mit der schwedischen Scania und der VW-Nutzfahrzeugsparte ausdrücklich ausgeschlossen. "Es wird keine Fusion von MAN, Scania und VW-Nutzfahrzeuge geben", sagte der Firmenpatriarch.

Volkswagen hatte zuvor die Stimmrechtsmehrheit bei dem schwedischen Lkw-Bauer Scania übernommen und damit das Kommando über das geplante Dreierbündnis mit MAN. Scania werde die neunte Konzernmarke von VW, kündigte VW-Chef Martin Winterkorn an. Die Wolfsburger stocken ihren Anteil durch Kauf der Anteile der schwedischen Investorendynastie Wallenberg auf 69 Prozent der Stimmrechte auf. An MAN hält VW fast 30 Prozent. Bei VW habe schon immer jede Marke für sich gestanden, betonte Piech. Auf die Frage, ob MAN die zehnte Marke im Konzern werde, antwortete der Aufsichtsrats-Chef: "Bin ich Hellseher?"

Nach der Übernahme von Scania will Volkswagen den schwedischen Lastwagenbauer im Konzern als eigenständige Marke weiterführen. "Wir stehen fest zu Scania und zur Belegschaft", sagte VW-Chef Martin Winterkorn. "Mit dieser neunten Marke haben wir ein zusätzliches Juwel im Konzern." Der Manager betonte, die Übernahme zeige, welche Bedeutung VW dem Lastwagen- und Busgeschäft beimesse. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem "Spitzen-Unternehmen aus Schweden." Volkswagen bediene nun vom Kleinwagen bis zum 40-Tonner "das gesamte automobile Spektrum."

Aus Schweden kamen deutlich skeptischere Töne. Scania-Chef Leif Östling beurteilt die Chancen einer Kooperation mit dem Münchner Konkurrenten MAN nach der Übernahme des schwedischen Lkw-Konzerns durch Volkswagen zurückhaltend. "Es gibt viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Das funktioniert aber nur in einer freundlichen Umgebung und nur auf bestimmten Gebieten", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Ein Zusammengehen der Konzerne sei nicht erzwingbar. "Wenn man in dieser Industrie zusammenarbeiten will, braucht man gegenseitigen Respekt vor dem Kundenstamm, den Mitarbeitern und der Firmenkultur des anderen."

Der Versuch von MAN, den schwedischen Rivalen zu übernehmen, sei "wirklich unglücklich" gewesen, sagte Östling. MAN war vor gut einem Jahr mit seiner zehn Mrd. Euro schweren Offerte für Scania gescheitert

Quelle: ntv.de

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