Berlusconi hat noch Hoffnung Rettung für Alitalia?
24.09.2008, 20:22 UhrItaliens Ministerpräsident Silvio Berlusconi gibt die Hoffnung auf eine Rettung der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia nicht auf. Die Zukunft des Unternehmens hänge an dem italienischen Konsortium CAI, sagte Berlusconi in Rom. CAI hatte seine milliardenschwere Offerte für die Airline vergangene Woche aufgrund des Widerstands der Gewerkschaften zurückgezogen. Für Alitalia gebe es jedoch keine Alternative zu einem Angebot der insgesamt 16 italienischen Geschäftsleute, sagte der Ministerpräsident.
Am Mittwoch traf einer von Berlusconis engsten Gefolgsleuten den Chef der Investorengruppe. "Es ist zu viel von Optimismus zu sprechen, aber man könnte sagen, dass die Hoffnung wieder auflebt", sagte Verkehrsminister Altero Matteoli anschließend. Mit ins Spiel brachte Berlusconi auch wieder große europäische Fluggesellschaften. Lufthansa, Air France-KLM und British Airways wären gute Minderheitsaktionäre für das Unternehmen. Zudem seien auch andere ausländische Airlines an einer Minderheitsbeteiligung interessiert. Die Lufthansa wollte die Aussagen nicht kommentieren.
Investoren zurückhaltend
Aus Kreisen verlautete, Air France-KLM führe Gespräche über eine Beteiligung an CAI, sollte die Investorengruppe ihr Angebot wieder vorlegen. Diskutiert werde die Übernahme eines Anteils von 15 bis 25 Prozent, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person. Air France-KLM hatte vor einigen Monaten bereits ein Übernahmeangebot nach Widerstand der Alitalia-Gewerkschaften zurückgezogen. Lufthansa und British Airways hatten sich immer wieder zurückhaltend geäußert und betont, das Unternehmen müsse eine umfassende Sanierung durchlaufen.
Doch die Zeit drängt - die nationale Flugbehörde hat Alitalia eine Frist bis Donnerstag gesetzt. Bis dahin muss ein neuer Rettungsplan für die Airline auf dem Tisch liegen, sonst droht der Verlust der Betriebserlaubnis. Das endgültige Aus für das Unternehmen würde mehr als 19.000 Beschäftigte treffen und eine Schlappe für Berlusconi bedeuten. Er war im Mai mit dem Versprechen angetreten, Alitalia zu retten.
In italienischen Zeitungsberichten war indes auch von einer möglichen unerwarteten Hilfe für Alitalia aus Südamerika die Rede. Das Blatt "Corriere della Sera" berichtete, die Fluggesellschaft Aserca aus Venezuela könnte der Fluggesellschaft "mit Unterstützung der sozialistischen Regierung" von Hugo Chavez zur Seite springen.
Quelle: ntv.de