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Milliarden-Kapitalspritze Rio Tinto und Chinesen einig

China plant seine größte Auslandsinvestition aller Zeiten: Der staatliche Aluminium-Konzern Chinalco will 19,5 Mrd. US-Dollar (15,1 Mrd. Euro) in den australischen Bergbauriesen Rio Tinto investieren. Die australische Regierung kündigte allerdings sofort im Anschluss mögliche schärfere Regeln für Investitionen an und könnte den Deal blockieren.

In die Beteiligung an Aluminium-, Bauxit-, Kupfer- und Eisenerzbergwerken sollten 12,3 Mrd. US-Dollar fließen, teilte Chinalco am Donnerstag mit. Weitere 7,2 Mrd. US-Dollar seien für Anleihen vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt in Rio-Tinto-Aktien umgewandelt werden könnten.

Dadurch könnte Chinas Anteil an dem angeschlagenen australischen Unternehmen auf mindestens 15 Prozent steigen. Chinalco soll der Vereinbarung zufolge außerdem zwei Sitze in der Konzernführung von Rio Tinto erhalten. Chinalco war im Februar vergangenen Jahres gemeinsam mit dem US-Konzern Alcoa für 14,2 Mrd. US-US-Dollar bei Rio Tinto eingestiegen. Dabei handelte es sich ebenfalls um die bis dahin höchste chinesische Auslandsinvestition.

Die geplante Investition in Rio Tinto spiegele "unser anhaltendes Vertrauen in die langfristigen Perspektiven der Industrie und der chinesischen Wirtschaft" wider, erklärte Chinalco-Chef Xiao Yaqing. Zugang zu Rohstoffen hatte in den vergangenen Jahren entscheidend zu Chinas Wirtschaftsboom beigetragen. Die große Nachfrage aus der Volksrepublik nach Rohstoffen hatte auch die Wirtschaft in Australien angekurbelt.

Die australische Regierung droht China dennoch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Kurz nach Chinalcos Ankündigung teilte Finanzminister Wayne Swan mit, seine Regierung plane eine Verschärfung der Regeln für Auslandsinvestitionen, bei denen Instrumente wie der Erwerb von Anleihen zur Anwendung kämen.

Chinalco muss sich daher nach Einschätzung von Experten auf eine strenge Prüfung einstellen. Die Chinalco-Investitionen müssten zudem noch von den Rio-Tinto-Aktionären abgesegnet werden. Mehrere Großaktionäre des australischen Konzerns wurden laut einem Bericht der Zeitung "Financial Times" jedoch noch nicht über die Pläne der Chinesen unterrichtet. Rio Tinto hat im Zuge der aktuellen Wirtschaftskrise einen Schuldenberg angehäuft und hofft daher nach eigenen Angaben auf weitere Chinalco-Investitionen.

Quelle: ntv.de

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