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RP-Sparkassen wollen raus Rückschlag für LBBW

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen wollen bei der größten deutschen Landesbank LBBW aussteigen. Baden-Württembergs Sparkassenpräsident Peter Schneider informierte nach Angaben aus Finanzkreisen Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) über den geplanten Rückzug der Rheinland-Pfälzer, die 4,9 Prozent an der Landesbank Baden-Württemberg halten.

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen werden sich damit auch nicht an der geplanten Kapitalspritze von fünf Milliarden Euro für das von der Finanzkrise getroffene Institut beteiligen. Ob die Südwest-Sparkassen möglicherweise den Anteil der öffentlichen-rechtlichen Institute in Rheinland-Pfalz übernehmen, ist noch unklar.

Oettinger werde die Lage mit den anderen Trägern am Freitag in der Trägerversammlung besprechen, sagte sein Sprecher Christoph Dahl. Der Regierungschef, der auch Vorsitzender der Trägerversammlung ist, halte durch einen Ausstieg der rheinland-pfälzischen Sparkassen die Sicherung und Stärkung des Kapitals der Bank aber nicht für gefährdet. Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz hätten entsprechend ihrem LBBW-Anteil 246 Mio. Euro zu der geplanten Kapitalerhöhung von fünf Mrd. Euro beisteuern müssen. Bereits vor einigen Wochen hatten sie angekündigt, den Zuschuss wahrscheinlich verweigern zu wollen.

Entscheidung noch nicht gefallen

Die beiden Sparkassenverbände dementierten den Rückzug. "Die Gespräche zwischen dem Sparkassenverband Baden-Württemberg und dem Sparkassenverband Rheinland-Pfalz zu der LBBW-Kapitalerhöhung laufen noch, eine Entscheidung ist nicht gefallen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Zuletzt hatte Schneider versucht, die Kollegen im Boot zu halten. Bisher halten die Sparkassen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit zusammen gut 40 Prozent denselben Anteil wie das Land und die landeseigene L-Bank.

Hintergrund für die Entscheidung der rheinland-pfälzischen Sparkassen ist dem Vernehmen nach, dass der Anteil bei einer möglichen Fusion der LBBW mit einer anderen Landesbank ohnehin geringer werde und damit auch das Mitspracherecht. Unzufrieden sind die Sparkassen in Rheinland-Pfalz auch darüber, dass die LBBW-Tochter Rheinland-Pfalz Bank sich künftig im gehobenen Kundengeschäft stärker engagieren will. Dadurch befürchteten die Sparkassen eine schärfere Konkurrenz.

Mit der Kapitalspritze soll die wegen der Finanzkrise geschrumpfte Eigenkapitaldecke der LBBW wieder aufgepolstert werden. Die LBBW hatte 2008 einen Verlust von 2,1 Mrd. Euro eingefahren.

Quelle: ntv.de

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