Der russische Industrielle Andrej Melnitschenko ist über seine Investmentgesellschaft Linea mit 6,75 Prozent bei dem Kasseler Düngemittel- und Salzkonzern K+S eingestiegen. Das Paket repräsentiere einen Marktwert von 280 Millionen Euro, schreibt die "Börsen-Zeitung". Der Einstieg führte zu Übernahmespekulationen, denn Linea kontrolliert auch den russischen Düngemittelkonzern Eurochem.

Die Russen betonten jedoch, der Einstieg sei nicht der erste Schritt zu einer Übernahme. Vielmehr wolle Melnitschenko mit K+S zusammenarbeiten. Es werde eine Kooperation auf Projektebene angestrebt, sagte eine Sprecherin des Industriellen.

Linea-Vorstand Richard Spikermann bezeichnete K+S als Unternehmen mit viel versprechenden Perspektiven und hervorragendem Management. Bereits heute arbeiten Eurochem und K+S zusammen. Die Deutschen beraten die Russen beispielsweise bei der Erschließung einer Kali-Lagerstätte.

Bei K+S ist lediglich der ehemalige Mutterkonzern BASF mit knapp über zehn Prozent als Großaktionär bekannt, der Rest liegt im Streubesitz. K+S betrachtet nach Angaben seines Sprechers Morgenthal den neuen Aktionär Linea als "klassischen" Finanzinvestor.

Im vergangenen Jahr hatte Eurochem einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro erwirtschaftet und einen Nettogewinn von 185 Mio. Euro erzielt. K+S setzte im gleichen Zeitraum knapp drei Mrd. Euro um und verdiente 271 Mio. Euro.