Meldungen

Insolvenzentscheidung vertagt Saab-Gremium bricht ab

Die Entscheidung über einen möglichen Insolvenzantrag des Automobilherstellers Saab ist vertagt. Nach Informationen von "Handelsblatt" hat der Aufsichtsrat der schwedischen GM-Tochter seine Sitzung zu diesem Thema vorerst abgebrochen. Das Treffen solle an einem neuen Termin fortgesetzt werden, sagte ein Gewerkschaftsvertreter in Stockholm. Er habe jedoch keine Informationen über den Zeitpunkt des Folgetreffens und über den Gegenstand der Beratungen.

Der schwedische Rundfunk hatte zuvor ohne Quellenangaben berichtet, der Aufsichtsrat berate über ein gerichtlich angemeldetes Restrukturierungsverfahren. Der damit verbundene Schutz vor Forderungen der Gläubiger wäre nach schwedischem Recht eine Alternative zu einem normalen Insolvenzverfahren. Dies hängt jedoch von der Zustimmung der Gläubiger ab. Sie müssen davon überzeugt werden, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten, weil sie im Fall einer Pleite kein Geld mehr zurückbekommen könnten. Bei einer solchen Restrukturierung können Stellen abgebaut, Unternehmensteile verkauft und Schulden abgeschrieben werden.

Gewerkschaftsangaben zufolge war ursprünglich im Tagesverlauf auch ein Treffen des Aufsichtsrats mit den Arbeitnehmervertretern geplant gewesen. Die Traditionsmarke leidet im Zuge der Krise beim Mutterkonzern GM unter Geldmangel, die schwedische Regierung will dem Konzern aber nicht zu Hilfe kommen. Wirtschaftsministerin Maud Olofsson hat die ablehnende Haltung der schwedischen Regierung zu Hilfen für den akut angeschlagenen Mutterkonzern GM bestätigt. Ähnlich wie in Deutschland im Fall Opel hatte das US-Unternehmen auch in Schweden um staatliche Hilfe gebeten, ohne konkrete Konzepte für die Zukunft der Tochter vorzulegen. Saab steht seit 2008 zum Verkauf.

Eine langfristige Fortsetzung der Autoproduktion am Saab-Standort Trollhättan bei Göteborg sehen schwedische Beobachter übereinstimmend als unwahrscheinlich an. Olofsson sagte, sie könne sich "sehr gut" eine andere industrielle Produktion wie etwa für Windkraftanlagen vorstellen. Vom endgültigen Aus für Schwedens zweitgrößten Autohersteller nach Volvo wären unter Einschluss von Zulieferern bis zu 30.000 Arbeitsplätzen betroffen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen