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"Aktionäre wurden getäuscht" Sammelklage gegen EADS

Mit einer Sammelklage ("class action") will ein Aktionärsverband Schadenersatz für Verluste nach dem Einbruch der EADS-Aktie einfordern. Die Papiere des Airbus-Mutterkonzerns hatten nach Bekanntwerden von erneuten Lieferverzögerungen beim neuen Airbus A380 fast ein Drittel ihres Wertes verloren.

"Die EADS-Aktionäre sind durch die Finanzkommunikation der Gruppe getäuscht worden", erläuterte der Präsident der Vereinigung aktiver Aktionäre, Frederik-Karel Canoy, am Sonntag in einer Mitteilung. "Der brutale Einbruch des Börsenkurses am 16. Juni um 30 Prozent hat katastrophale Folgen für die Sparer, Aktionäre und Beschäftigten gehabt", erklärt Canoy.

Die Vereinigung schätzt die Verluste für die Aktionäre auf zehn Milliarden Euro und will mit der Sammelklage erreichen, "dass die Aktionäre ihren Einsatz zurückbekommen können". Aktionäre könnten die Rückerstattung ihrer Verluste und Schadensersatz einfordern, indem sie sich der Klage anschlössen. Zusammen mit den Verzögerungen beim Airbus A380 waren umstrittene Aktienverkäufe des EADS-Co-Chefs Nol Forgeard bekannt geworden, die dieser bereits im März getätigt hatte.

Unterdessen setzte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Thierry Breton am Sonntag seine Suche nach einer Lösung der EADS-Krise fort. Das "Journal du Dimanche" berichtete aus informierten Krisen, Breton werde an diesem Montag in der Lage sein, Vorschläge für neue Führungsstrukturen des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns zu machen. Jede Empfehlung müsse allerdings vom EADS-Verwaltungsrat beschlossen werden, der für den 13. Juli geplant ist, aber vorverlegt werden könnte. Forgeard ist wegen der Verkäufe mit Millionengewinn unter Druck, er muss deswegen am Mittwoch zwei Kommissionen des französischen Parlaments Rede und Antwort stehen.

Quelle: ntv.de

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