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Garantien ohne Grenzen Schwarzes Loch HRE

Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Gruppe (HRE) erhält vom Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) einen zusätzlichen Garantierahmen über 10,0 Mrd Euro bis zum 12. Juni 2009. Wie die HRE am Mittwoch mitteilte, wird die zur Hypo Real Estate Gruppe gehörende Hypo Real Estate Bank AG auf dieser Basis Inhaberschuldverschreibungen begeben, die am 14. Mai zur Rückzahlung fällig sind.

Die Hypo Real Estate Bank zahlt an den Bankenrettungsfonds dafür eine zeitanteilig berechnete Bereitstellungsprovision in Höhe von 0,1 Prozent auf den nicht in Anspruch genommenen Teil des Garantierahmens. Für ausgestellte Garantien beträgt die Provision den Angaben zufolge 0,5 Prozent jährlich.

Insgesamt beläuft sich der Garantierahmen für die HRE durch den SoFFin nun auf 52 Mrd. Euro. Damit hat die Hypo Real Estate insgesamt 102 Mrd. Euro an Kapitalhilfen und staatlichen Garantien erhalten. Die Gespräche der Hypo Real Estate Gruppe mit dem SoFFin über die Gewährung längerfristiger und umfassender Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Kapitalunterstützung seien noch nicht abgeschlossen, heißt es.

Insolvenz im Gespräch

Wegen der dramatischen Lage wird seit Wochen über einen Einstieg des Staates bei dem Unternehmen diskutiert. Dazu wollen sich Vertreter des SoFFin noch in dieser Woche mit dem Großaktionär des Konzerns J.C. Flowers an einen Tisch setzen. Nach Angaben der "Financial Times Deutschland" einigten sich die Finanzpolitiker der CDU/CSU-Fraktion darauf, dass sie weder eine Enteignung Flowers' noch eine "geordnete Insolvenz" von Teilen der Bank mittragen könnten. Eine Insolvenz soll auch im Gespräch gewesen sein.

Damit wird eine Verhandlungslösung mit dem US-Investor und ein Einstieg des Staates wahrscheinlicher. Flowers hält zurzeit knapp 25 Prozent der HRE-Anteile. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) drohte bislang ihm mit der Enteignung, falls er seine Aktien nicht zu einem marktgerechten Preis abgeben will. Flowers hatte seine Aktien für 22,50 Euro pro Stück gekauft und verlangte zuletzt noch 10 Euro. Angesichts des Kursverfalls will die Regierung aber weniger als zwei Euro zahlen.

Quelle: ntv.de

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