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Schelsky soll zahlen Siemens will Millionen

Der Elektrokonzern Siemens will nach dem Korruptionsskandal Schadenersatz nicht nur von Ex-Managern, sondern auch von Ex-AUB-Chef Wilhelm Schelsky Geld eintreiben. Der frühere Chef der vom Konzern mitfinanzierten Betriebsräteorganisation AUB solle rund drei Mio. Euro an Siemens zurückzahlen, bestätigte ein Unternehmenssprecher einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Das Unternehmen habe bereits am 31. Dezember 2008 beim Landgericht Nürnberg-Fürth Schadenersatzklage eingereicht. Siemens fordert wegen des Korruptionsskandals auch Schadenersatz von rund einem Dutzend Ex-Managern, unter ihnen Ex- Konzernchef Heinrich von Pierer.

Der 60-jährige Schelsky war im November 2008 wegen Betrugs, Steuerhinterziehung und Beihilfe zur Untreue zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden, seine Anwälte haben Revision eingelegt. Bei dem Prozess war bekanntgeworden, dass Schelsky die Siemens-Zahlungen in Höhe von rund 30 Mio. Euro auch für private Ausgaben wie etwa die Renovierung seines Hauses oder die Unterstützung von Sportvereinen verwendet haben soll. Aus Unternehmenskreisen verlautete, dass es sich bei den drei Mio. Euro zunächst nur um Forderungen in Höhe der Gelder handelt, die Schelsky 2006 für private Zwecke verwendet hatte.

Dem Bericht zufolge weigert sich der Konzern auch, Schelsky früher vereinbarte Pensionsgelder zu überweisen. Weitere Ansprüche wolle das Unternehmen zumindest vorerst nicht geltend machen. Schelskys ehemals stattliches Vermögen sei inzwischen weitgehend eingefroren, allein die Steuerbehörden verlangten Nachzahlungen in Höhe von zwölf Mio. Euro. Schelskys Anwalt Jürgen Lubojanski hält die Forderung des Konzerns laut "Spiegel" für "unbegründet". Schließlich habe das Unternehmen die Zahlungen selbst veranlasst.

Quelle: ntv.de

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